Zeit-Energie

Die Gletscher schmelzen, Städte versinken und Eisbären ertrinken. Während in Medien mit Schreckensbildern vor den Folgen des Klimawandels gewarnt wird, werden Kinder mit  ihren Ängsten meist allein gelassen. Im Rahmen des Klimaherbstes hat der Bund Naturschutz Kinder aufgefordert, ihre Ideen und Gedanken zum Thema Klimawandel auf Papier zu bringen. An sieben Münchner Schulen wurden Schreibwerkstätten zum  eingerichtet, in denen mehr als 80 Geschichten und Illustrationen entstanden.

Den Text von Sergey gibt es hier.


1. Kapitel. Die Welt der Zukunft

Ein warmer Morgen, ganz normal, alles wie immer. Jay, ein einfacher US-Bürger, 180,92351 cm hoch. Ihn weckt die vertraute Automatenstimme. Jay schaut auf die Zeitanzeige. Die Roboterstimme sagt: „Sie sind um 9.51.32.451 am 31.12.2391 aufgewacht. Was wünschen Sie? Wir sind immer für Sie da.“ – „Immer das Gleiche“, stöhnt Jay. Er lebt genau in 655,3456891 m Höhe. Zum Zeitpunkt seines Erwachens war er genau 35 Jahre, 4Monate, 43 Sekunden und 568 Mikrosekunden alt. Sein Beruf: Energiedetektiv. Im Jahr 2391 können z.B. Privat- oder Energiedetektive, wenn sie klug genug sind, auch in der Politik eingesetzt werden.

Jay schaltet die News an und lässt sich von seiner Apartmentwohnung bedienen, die Roboter angetrieben ist, wie jede normale Wohnung. „Heute war wieder ein Anschlag von Arkisten, die eine Zerstörung angefangen haben, Raser auf Flugmobils haben auf alles geschossen, leider haben wir nun 30 Menschen verloren …“ berichtet der Roboter, den man angeblich nicht sehen kann. Arkisten sind Gruppen von Aliens, die gegen Menschen protestieren und mit Haut und Haaren gegen die Menschheit sind. In einer Weise stimmt Jay mit ihnen überein. Die Menschen haben alles zerstört, was außer ihnen lebendig war. Sie haben alle Pflanzen verbrannt und durch Kohlendioxid-in-Sauerstoff-Umwandler ersetzt. Die Tiere haben sie getötet und durch Soja-Produkte ersetzt. Naturkatastrophen waren passiert, z.B. Explosionen von Atomkraftwerken. Der Wissenschaftler Fred (Födr) Sergeewitsch Rusakov (2108-?) hatte es geschafft, die Erde sich nicht verändern zu lassen. Seitdem gibt es keine Vulkanausbrüche und Erdbeben mehr und die Erdplatten bewegen sich nicht. Der Wissenschaftler und seine Mannschaft tun jetzt alles gegen die Erosion. Alte Bauwerke wurden zerstört und durch kilometerhohe Wolkenkratzer ersetzt. Wegen einer Raumschiffkatastrophe ist der Mond ins All davongeflogen. Die Erde wurde von Freds Mannschaft wörtlich stillgelegt: Sie haben auch riesige Heizungen unter der Erde gebaut und jetzt ist das Klima immer überall gleich. Zum Zeitpunkt der Erzählung leben auf der Erde 241.345.975.345 Einwohner. Der älteste Mensch ist Rusakov.

2. Kapitel. Durch Raum und Zeit

Ganz unerwartet kommt eine Nachricht aus der Regierungszentrale. „Jay“, ertönt eine Automatenstimme, „kommen Sie zu Hippo, wiederhole, kommen Sie zu Hippo.“ Jay saust zu seinem Flugmobil und sein Herz beginnt zu rasen, nämlich „Hippo“ ist der geheime Codename des US-Präsidenten. Er steckt seinen Führerschein in die Tür, setzt sich ins Flugmobil und fliegt los.

Die Fluglinien sind überfüllt mit Flugmobilen jeder Art und Größe: Limousinen, „Smarts“,  „Minis“, Lastkraftflugzeuge und Personenkraftflugzeuge und vieles mehr. Die Wolkenkratzer scheinen unendlich hoch sogar in 1 km Höhe. Eine Wolkenkratzer Landschaft erstreckt sich über hunderte von Kilometern. Jay holt sich das Essen bei einem Freund, dem Besitzer des größten fliegenden Restaurants „Fliegender Chinese“ und schlüpft durch Löcher im langsamen Verkehr mit 1153,436632 km/h. Endlich kommt er am Regierungszentrum an. Die Apparate lassen ihn durch zum Präsidenten. Als er dort ist, befiehlt ihm der US-Präsident: „Rusakov hat ein neues chemisches Element gefunden, untersuchen Sie bitte das Element. lhr werdet noch alles erfahren. Fragen an mich? Dann raus mit der Sprache.“ Jay denkt: Warum ich? Was er befürchtet hat, bekommt er als Antwort: „Sie sind der einzige überlebende Energiedetektiv, der das kann“, liest der Präsident die Frage von Jays Gesicht ab. Dann führen ihn die Forscher ins Labor. Das Labor ist mit Aluminium ausgekleidet und mit Vakuumtüren ausgestattet. In der Mitte des Raums steht ein kugelsicherer Glaskasten, in dem sich eine sich ständig bewegende Masse, die offensichtlich elektrisch geladen ist, befindet. Nun öffnet sich die Tür, es kommen zwei Roboter, die einen uralten Mann bewachen, rein. Der Wissenschaftler Födr Sergeewitsch Rusakov höchstpersönlich mit seinen Leibwächtern steht vor ihm. Er sieht Dumbledor aus den Harry-Potter Filmen ähnlich. „Seid gegrüßt meine Herren“, spricht er mit seiner samtweichen, warmen Stimme, „wir sind alle hier versammelt, weil wir das untersuchen werden,“ er zeigt die Masse, „ich hab es nach Amerika gebracht, weil ich den Frieden zwischen Russland und Amerika herstellen will.“ Plötzlich leuchtet Alarmstufe rot und ein Bild mit einem Wesen, das einem Warzenschwein und einem Menschen gleichzeitig ähnlich sieht, erscheint. Arkisten. Schon bald sind Schüsse von Lasergewehren zu hören. Ein Schuss durchbrennt die Wand des Labors und ein unmittelbar nachfolgender Schuss trifft den Kasten mit der Masse. Sie beginnt sich auszubreiten und ein Blitz von 1393 Volt durchbricht den Kasten. Ein lauter Knall und anstelle des Kastens breitet sich ein Schwarzes Loch aus. Jay verliert das Bewusstsein und sieht nur noch, dass alles sich dreht und schwarz wird, und dass der Professor ihn mit sich zieht. Warnung: Die Geschichte wird weiter in einer anderen Zeit geschrieben sein. Warum, werdet ihr gleich erfahren.

3. Kapitel. Heute

New York hat heute 8 Mio. Einwohner und München dagegen nur 1 330 000. Andere Städte, z.B. Moskau haben über 10 Mio. Einwohner, von denen es nur wenige gibt. In der Zukunft könnte alles anders aussehen, wie hier beschrieben zum Beispiel. Aber wenn einer wie Jay und Rusakov in die Vergangenheit, bzw. für uns Gegenwart, kommen?

Jay hatte Kopfschmerzen und er wusste nicht, wo er war. Als er die Augen öffnete, wusste er es noch weniger. Eine Landschaft mit komischen grünen Dingen (Pflanzen) in verschiedener Größe und aus verschiedenen Formen. „Endlich sind Sie aufgewacht“, sagte ein Mann in sehr eigenartiger Kleidung. Jay hatte nämlich einen Anzug aus fester Aluminiumfolie, eine Infrarotbrille, einen Helm mit Leuchte und Radar, verbunden mit der Infrarotbrille per Yoletowellen und Schuhe mit einem Sicherheitschip, mit Yokto-Technologie, das ist Alltagskleidung einfacher Bürger der Zukunft. „Ich glaube, Sie sollten sich mal umziehen“, redete der Ungewöhnliche weiter, ,,Dieser uralte Mann sagt, dass Sie und er aus der Zukunft sind.“ Die Anzeige auf der Infrarotbrille war erschreckend: 12. April 1999 … Sprache: mittelaltes Deutsch, 2,537645391 km von München Richtung Nord Nordwest. Er ging dem Mann nach und dieser fing wieder an zu reden: „Ich werde Ihnen die Welt der „Vergangenheit“ zeigen. Der Spott war nicht zu überhören. „Sie wissen, dass das Geld kostet und der Mann hat mir versprochen, mir ein Geschenk dafür. Ich vertraue Ihnen, was heutzutage selten ist.“

Nach einiger Zeit waren sie im Haus vom Mann, der Johann hieß. Sie haben sich umgezogen und gewöhnten sich langsam an diese Welt. Der Mann zeigte ihnen München und sie erzählten über ihre Welt (mit Übersetzungsgerät). Dann aßen sie zusammen und Jay und Rusakov wollten für immer hier bleiben. Mithilfe ihrer Zukunftsgeräte bekamen sie alles, was sie zum Leben brauchten.

Eines Tages erreichte sie ein Anruf aus der Zukunft. Es war ein Anruf vom US-Präsidenten: „Das Element war ‚Zeit-Energie’“, berichtete er, ,,damit kann man durch Raum und Zeit reisen, was wir nicht machen. Wollt ihr zurück in die Zukunft?“ – „Nein“ antwortete Jay. „Wir versuchen alles wiedergutzumachen. „Du weißt ja“, redete der US-Präsident, „Ich würde auch gerne in der Vergangenheit leben, aber mein Job ist zu wichtig dafür.“ Es wurde noch ein schöner Abend für Jay, Rusakov und den Präsidenten. Würdet ihr in der hier beschriebenen Zukunft leben wollen? Ich ehrlich gesagt: Nein.

Sergey, 5. Klasse

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