Klimagipfel Nummer 3 – schlaflos in Kyoto.
Darum ging es:
In der alten japanischen Kaiserstadt Kyoto wollten die Welt-Klimadiplomaten erstmals ein völkerrechtlich verbindliches Klimaschutz-Regime durchsetzen. Im März 1997 hatte die EU einen Vorstoß gewagt und eine Reduktion der drei wichtigsten Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas in den Industrieländern um 15 Prozent bis 2010 vorgeschlagen.
Das wurde verabredet:
Die USA (der Vizepräsident hieß damals Al Gore) und andere Industriestaaten waren mit dem europäischen Vorpreschen überhaupt nicht einverstanden. Lange wurde um einen Kompromiss gefeilscht, das verabschiedete „Kyoto-Protokoll“ verpflichtete schließlich die (einzeln im Annex 1 aufgeführten) Industrieländer, ihren Treibhausgas-Ausstoß bis zum Jahr 2014 um 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Für die Entwicklungsländer sollte ein Fonds eingerichtet werden, aus dem sie Gelder zur Anpassung an die Folgen der Erderwärmung erhalten.
Besonderes:
Die ursprünglich auf zehn Tage angesetzten Verhandlungen entwickelten sich zu einer der dynamischsten und unüberschaubarsten internationalen Umweltkonferenz, die es je gab. Erstmals wurden am Konferenz-Ende „die Uhren angehalten“ – obwohl die offizielle Zeit abgelaufen war, wurde weiterverhandelt. 20 Stunden nach dem ursprünglich geplanten Tagungsende wurde eine Einigung erzielt. Zu dem Zeitpunkt hatten die wichtigsten Delegierten 30 Stunden ohne Schlaf und mit nur kurzen Pausen verhandelt.
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