Das Kopenhagen ABC – Mailand 2003

Foto: Mark Wieczorrek / www.jugendfotos.de, CC-License(by-nc)

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Klimagipfel Nummer 9 – Die Russen sind im Boot und das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft.

Darum ging es:

Auch sechs Jahre nach der Unterzeichnung war das Kyoto-Protokoll immer noch nicht in Kraft getreten: Lediglich 119 Unterzeichnerstaaten hatten die Vereinbarung bis zu diesem Zeitpunkt ratifiziert, also in nationales Recht umgesetzt. Diese Nationen waren für 47 Prozent des weltweiten, menschengemachten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich; es musste aber die Marke von 55 Prozent erreicht werden, damit der Vertrag gültig wird. In den USA waren Bill Clinton und Al Gore daran gescheitert, im Kongress eine Mehrheit für Kyoto zu finden. Um das Protokoll Schwellenländern wie Russland schmackhafter zu machen, sollte in Mailand der so genannten Clean Development Mechanism (CDM) auf den Weg gebracht werden, ein Fördermechanismus für eine „saubere Wirtschaftsentwicklung“.
Das wurde verabredet:

Praktisch funktioniert CDM so, dass sich die Industrieländer Investitionen beispielsweise für Erneuerbare Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern auf ihre eigene Klimabilanz anrechnen lassen können. So sollte ein Anreiz gegeben werden, grüne Wirtschafts- und Entwicklungshilfe zu leisten.

Besonderes:

Als Ergebnis konnte sich ausgerechnet Wladimir Putin als Weltenretter präsentieren. Denn tatsächlich überzeugten die Mailänder Beschlüsse die russische Staatsduma. Ende 2004 ratifizierte Russland das Kyoto-Protokoll, 90 Tage später trat es schließlich in Kraft – am 16. Februar 2005, acht Jahre nach Unterzeichnung.

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