Das Stromfresserchen

Die Gletscher schmelzen, Städte versinken und Eisbären ertrinken. Während in Medien mit Schreckensbildern vor den Folgen des Klimawandels gewarnt wird, werden Kinder mit  ihren Ängsten meist allein gelassen. Im Rahmen des Klimaherbstes hat der Bund Naturschutz Kinder aufgefordert, ihre Ideen und Gedanken zum Thema Klimawandel auf Papier zu bringen. An sieben Münchner Schulen wurden Schreibwerkstätten eingerichtet, in denen mehr als 80 Geschichten und Illustrationen entstanden.

Den Text von Julian gibt es hier.

Es war einmal eine sehr reiche Familie, die schaute nur fern, am Morgen, mittags und abends. Eines Tages kam die Stromrechnung ins Haus, aber die war so hoch, dass die Familie sie nicht bezahlen konnte. Trotzdem schauten sie immer weiter in den Fernseher und es kamen immer mehr Rechnungen. Bald brachte der Postbote einen „Hamster“ mit einer Mahnung von den Stromwerken. Sie sollten den „Hamster“ behalten, sonst würden sie keinen Strom mehr bekommen. Die Familie wusste nicht, weshalb sie diesen Nager bekommen hatte oder wie sie ihn nennen sollten. Als sie ihn das erste Mal laufen ließen, biss er die Stromkabel zum Fernseher durch.

Am Abend wollte die Familie wieder fernsehen, aber sie konnten es nicht. Später ließen sie den „Hamster“ wieder laufen und bemerkten dabei, dass er es war, der die Kabel des Fernsehers durchgebissen hatte. Darum heißt er heute noch Stromfresserchen.

Weil sie nicht mehr fernsehen konnten, machte sich die Familie daran, einem normalen Alltag nachzugehen. Die Kinder gingen zur Schule und die Eltern zur Arbeit.

Bald hatten sie alle Schulden bezahlt. Das Stromfresserchen wurde an die Stadtwerke zurückgegeben und neue Kabel verlegt. Die Familie hatte dazugelernt und schaute weniger fern als früher. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fernsehen sie noch heute.

Julian Blaha, 5. Klasse

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