Einen Baum im Jahr pflanzen

Hallo und Grüß Gott zusammen,

nun hat also mein Werkstatt-Zwilling Hege Wiedebusch zu vielen kleinen, eigentlich sehr harmlosen Aktionen des zivilen Ungehorsams aufgerufen: Ein Bäumchen im Jahr pflanzen  –  das ist wirklich kein böses Tun, aber auf lange Sicht der weiteren Münchner Stadtentwicklung als Tätigkeit doch sehr wirksam.

Am vergangenen Samstag gab es im Spiel- und Begegnungs-Zentrum am Fideliopark einen bürgerschaftlich gewünschten Ideen-Workshop zur zukünftigen Gestaltung der verbliebenen Freifläche am Salzsenderweg, der überraschend gut besucht war. Mehr als 40 Menschen aus der Nachbarschaft der Grünfläche kamen um 10.00 Uhr zur Veranstaltung  –  teilweise freilich oft nur, um zu erfahren, was „die Stadtverwaltung hier noch planen und bauen möchte“. Nach der ersten Auskunft durch die Baureferats-Mitarbeiter/innen, dass hier keine Bezirkssportanlage gebaut würde und es hier im Großen und Ganzen so bleiben solle wie es ist, gingen die ersten Leute auch schon wieder heim. So schaut gelebte Demokratie also auch aus:

Betrifft es einen nicht, interessiert es auch nicht.

Dafür kamen dann aber auch wieder interessierte Nachzügler/innen dazu und hier muss ich (ausnahmsweise gibt es das auch) das Workshop-Team des Münchner Baureferats wirklich loben: Die Informations-Volagen mit Karten und Daten waren gut aufbereitet, angesichts von nur vier Stunden Workshop-Zeit war die TOP-Organisation sehr straff  –  aber effektiv  –  und zusammen mit der (grünen) BA-Vorsitzenden Angelika Pilz-Strasser wurde eine gute und konstruktive Arbeits-Atmosphäre geschaffen. Im Frühjahr 2012 soll es einen Fortsetzungs-Termin geben, bei dem die gesammelten Ideen und Vorschläge vom Samstag als Planungs-Einarbeitungen / -Varianten vorgestellt werden sollen.

Was mich persönlich natürlich sehr gefreut hat: Die langjährigen Pflanzungen der ÖKOLOGISCHEN STADTVERWALDUNG (= StadtNaturRaum im ersten Anhang) haben zwischenzeitlich bei der Stadtverwaltung einen Planungs-Status als „Biotopentwicklungsfläche“ bekommen. Das ist ein hinreichend guter Ersatz für den nicht erhaltenen Münchner Umweltpreis 2011. Und es gibt (überwiegend im Münchner Nordosten) ja noch einige weitere Flächen der ÖKOLOGISCHEN STADTVERWALDUNG, . . .

Vor elf Jahren hatte das Münchner Baureferat zusammen mit der BN-Kreisgruppe München das Info-Projekt „Den Grünzug in Fahrt bringen“ öffentlich bekannt gemacht und im dritten Anhang ist zu sehen, wie wenig großflächig das GRÜN im Münchner Stadtgebiet heute schon ist. Und München wird immer weiter zugebaut.

Nachdem nun unser Oberbürgermeister den Münchner Nordosten zu einem stadtplanerischen Enwicklungsgebiet (für 10.000 bis 15.000 Wohnungen) erklärt hat, ist die Richtung des weiteren Stadt-Wachstums absehbar. Jetzt wird aber erst noch Freiham fertig bebaut, bevor es dann im Nordosten weiter geht. Daher ist der Zeit-Puffer noch ausreichend übersichtlich, um hier das vorhandene Landschaftsbild noch vielfältiger mit Bäumen und Strauchwerk zu gestalten.

Die Münchner Stadtverwaltung schreibt zwar tatsächlich an vielen intelligenten Sachen weitere Fortsetzungen, ein Beispiel hierfür die LEITLINIE ÖKOLOGIE  –  aber bei der praktischen Umsetzung müssen die Münchner/innen vielleicht noch stärker bürgerschaftlich anschieben. Die vielen Tausende Mitglieder der Münchner Natur- und Umweltschutz-Vereine sollten dabei als Öko-Avantgarde vornedran beim Anschieben sein. Und auch heuer ist die Herbstzeit eine gute Pflanzzeit für überall in der Stadt.

Mit sonnigen Grüßen,
Herbert Gerhard Schön

Foto: Christina Bieber/pixelio.de



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   gruenundgloria.de - Blog: Hege Wiedebusch

Am 28. Mai 1961 als HERBERT GERHARD SCHÖN in München auf die Welt gekommen, bis auf die Zeit von 1992 bis 1995 in Hepbach (ein Dorf bei Markdorf/Baden) nie anderswo gelebt als in München (und ein klein bisserl in Röhrmoos und Dachau). In der Zeit bei der Bundeswehr 1982 in Pinneberg auf der Bahnfahrt von dort nach München an einem Samstag in Kassel ausgestiegen und zur documenta zum Schauen und Staunen gegangen, die Idee der 7.000 Eichen von Joseph Beuys zur STADTVERWALDUNG Kassels ins Hirn gepackt, . . . 1996 wurde zusammen mit den eigenen Töchtern und den anderen Kindern der BN-Kindergruppe JOKI begonnen, in Johanneskirchen und Oberföhring junge kleine Bäumchen zu verpflanzen, um sie vor den Rasenmähern der Stadtgärtner und Hausmeister zu retten. Durch diese ersten Bäume-Wichtel-Aktionen entstand die WICHTLBAAMSCHUI als Projekt-Idee, . . . Und aus dem mit vielen Worten und Ideen aufgefüllten Hirn wurde hierbei die ÖKOLOGISCHE STADTVERWALDUNG gewortschöpft. Durch die einfache Beschäftigung mit Weidenbau-Aktionen und der sich daraus entwickelten Restholz-Verpflanzung der übrig gebliebenen Weiden-Stecklinge wurde zum Jahrtausendwechsel der HEGE WIEDEBUSCH geboren, . . .

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