„Tiere Wind und Sonne spüren lassen“ – über artgerechte Haltung

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Gertraud Gafus ist Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) und Bäuerin aus Leidenschaft. Auf dem Tollwood Festival sprach sie Anfang Dezember bei einer Podiumsdiskussion über artgerechte Tierhaltung und was dies für die Landwirtschaft bedeutet. „Tiere haben Bedürfnisse,“ stellt sie direkt zu Anfang klar. Dazu gehört auch, dass Nutztiere die Möglichkeit haben sollten, Sonne und Wind auf der Haut zu spüren. „Das ist das Mindeste, was wir unseren Nutztieren zugestehen sollten.“ Zum Thema Verantwortung für artgerechte Tierhaltung und ordentliche Kennzeichnung der Lebensmittel sieht Gertraud Gafus ganz klar die Politiker*innen in der Pflicht. „Man kann nicht von jedem Verbraucher verlangen, dass er alle Zusammenhänge kennt. Aber ein Politiker wird dafür bezahlt.“ Gertraud Gafus plädiert für ein einfaches Kennzeichnungssystem für Fleisch, damit sich Verbraucher*innen über dessen Herkunft informieren können. „Was bei den Eiern möglich war, muss auch beim Fleisch funktionieren,“ findet sie. Die Zahl 0 stünde dabei für Biofleisch, 1 für Fleisch aus artgerechter Haltung, 2 für artgerechte Tierhaltung auf Stroh und 3 für Spaltenboden-Haltung.

Auch Gertraud Gafus ist Mitglied im Aktionsbündnis „Artgerechtes München“, das im Mai 2015 von Tollwood ins Leben gerufen wurde. Mit dieser Aktion spricht Tollwood vielen Münchner*innen aus der Seele. Über 22.000 Unterstützer*innen zählt das Bündnis bereits, darunter sind auch viele Prominente wie Konstantin Wecker, Dr. Marianne Koch, Sarah Wiener oder der frühere OB Christian Ude sowie Grünen-Fraktionsvorsitzender Anton Hofreiter.

Fotocredit: Bernd Wackerbauer

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