Tschüss Glühlampe!

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Der Abschied von der Glühlampe geht weiter. Ab 1. September 2010 werden alle konventionellen Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 60 Watt vom Markt genommen. Bei Energiesparlampen sollen neue Angaben auf der Verpackung für mehr Durchblick sorgen. Die Verbraucherzentrale gibt praktische Tipps für den Umstieg.

Der Glühlampe wird nach und nach das Licht ausgeknipst. Schrittweise werden die Stromfresser vom Markt genommen und durch energiesparende Alternativen ersetzt.

Ab dem 1. September 2010 dürfen keine Glühlampen mehr mit einer Leistung über 60 Watt hergestellt werden, dann tritt die zweite Stufe der EG-Verordnung zu Haushaltslampen in Kraft. Bis zum 1. September 2012 sollen die herkömmlichen Glühlampen dann komplett vom Markt verschwunden sein.

In den Kaufhausregalen dürften die Lampen aber noch länger zu finden sein. Dafür sorgt eine Übergangsregelung, die es erlaubt die Restposten weiter zu verkaufen. Hamsterkäufe lohnen sich aber nicht. Mittlerweile gibt es Energiesparlampen in allen Variationen und passend für alle Zwecke.

Licht und Schatten bei Energiesparlampen

Doch auch bei den Energiesparlampen gibt es Qualitätsunterschiede. Eine im April 2010 veröffentlichte Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte, dass zahlreiche Produkte in punkto Qualität hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Bei Energiesparlampen lohnt es sich deshalb auf Qualität zu setzen. Gutes kostet etwas mehr in der Anschaffung, hält dafür länger und spart so auf Dauer einiges an Energiekosten.

Neue Informationspflicht hilft bei der Auswahl

Welche Energiesparlampe sich für welche Zwecke am besten eignet, ist vor dem Kauf nicht so einfach zu erkennen. Verpflichtende Angaben auf der Verpackung sollen nun Licht ins Dunkel bringen.

Diese Informationen finden Sie auf der Verpackung von Energiesparlampen:

  • Helligkeit: Je höher der angegebene Lumwenwert, desto heller ist das Licht.
  • Umrechnung (von Lumen in Watt): Die Lichtausbeute von Energiesparlampen ist deutlich höher als bei Glühbirnen. Eine Glühbirne von 75 Watt können Sie zum Beispiel gegen eine Energiesparlampe von circa 20 Watt ersetzen ohne an Helligkeit einzubüßen.
  • Haltbarkeit: Lebensdauer in Stunden oder Jahren bei durchschnittlich drei Stunden Betrieb pro Tag.
  • Schaltzyklen: Wie häufig ist das An- und Ausschalten möglich? Modelle für Badezimmer, Flur oder Treppenhaus sollten eine hohe Zahl von Schaltzyklen aufweisen.
  • Lichtfarbe: Je niedriger der Wert in Kelvin, desto wärmer die Lichtfarbe. Warmweißes Licht (rund 2.700 Kelvin) eignet sich für eine gemütliche Wohnatmosphäre und entspricht der alten Glühlampe. Tageslichtweiß (6.000 Kelvin) ist ideal für den Arbeitsplatz.
  • Anlaufzeit: Zeitspanne, bis 60 Prozent der Lichtleistung erreicht sind.
  • Quecksilbergehalt (Hg): Da Energiesparlampen geringe Mengen an Quecksilber enthalten, müssen ausgediente Leuchten auf dem Wertstoffhof oder beim Händler entsorgt werden

Auf der Seite www.verbraucherfuersklima.de finden Sie weitere Informationen:

Was sind Energiesparlampen?

Übersichtstabelle: Energiesparlampen

Warum Energiesparlampen besser sind

(c) www.verbraucherfuersklima.de
Foto: Stefan Dirnberger, Johannes Ammon / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)

2 Kommentare zu “Tschüss Glühlampe!”

  1. Tjalf Boris Prößdorf sagt:

    Das Verbot ist ein Aberwitz. Als vor etwa einem halben Jahrhundert in der Elektronik die Vakuumröhren durch Halbleiter -mit übrigens noch imposanteren „Energieeinsparungen“- abgelöst wurden, dauerte es kein Jahrzehnt bis Vakuumröhren sich nur mehr in Spezialanwendungen fanden. Würden die „Energiesparlampen“ wirklich funktionieren, würden sie sich auch am Markt ganz flott durchsetzen, genauso wie ganz ohne Verbote der Transistor ganz flott die Röhre verdrängt hat.

    Wie das Beispiel zeigt, ist aber ein 1:1 Ersatz nicht so trivial, wie uns suggeriert wird. Folgende Probleme sind nach wie vor ungeklärt, und meine derzeitige Meinung ist, daß der Hausmeister (beim heutigen Stand der Technik) mit seinem „Bauchgefühl“ richtiger liegt als die meisten Zeitungs(ab)schreiber:

    – Haltbarkeit/Wärmeempfindlichkeit – versprochene Lebensdauer wird in vielen Anwendungen (Lampengehäuse, Schaltzyklen) bei weitem nicht erreicht. Daß sich in solchen Fällen die versprochene Energieeinsparung in eine groteske Energievergeudung wandelt, wird in den optimistischen Berechnungen nicht berücksichtigt
    – Lichtausbeute – zum einen sind laut unabhängigen Tests die Werte teils erheblich niedriger als die Hersteller versprechen, zum anderen – insbesondere ein Leuchtdiodenproblem – ist das Licht sehr gerichtet, mit dem Problem, daß es in der Peripherie ungewohnt dunkel zugeht. Läßt sich natürlich durch mehr Lichtquellen leicht beheben – aber schon sinkt die ach so sensationelle Einsparung deutlich ab.
    – Spektrum des Lichts: unsere Augen sind in einer Entwicklung über Millionen von Jahren auf ein kontinuierliches Lichtspektrum optimiert – das liefert die Sonne, das liefern Glühlampen. Energiesparlampen erzeugen Helligkeit über „Leistungsspitzen“ vor allem im Blaubereich. Viele Menschen empfinden das beim Lesen als unangenehm, und es ist auch physiologisch nachvollziehbar, warum das so ist: unterschiedliche Lichtwellenlängen werden von der Augenlinse unterschiedlich gebrochen, und der Kompromiß, den das technische und biologische Wunder Auge darstellt, funktioniert bei nichtkontinuierlichem Lichtspektrum eben nicht mehr so gut.
    – Quecksilberproblematik. Mag ja sein, daß bei der Stromerzeugung auch Quecksilber anfällt – nur hat man das nicht konzentriert in der eigenen Wohnung. Einem Paar aus meinem Bekanntenkreis (sie ist schwanger) zerbrach eine ESL im Badezimmer (Dunkelbad). Ärgerlich genug, wie Lüften? Wie lange? Keine Stelle in München konnte genaue Angeben machen, außer das Quecksilber, selbst in den Kleinstmengen wie in ESL, und Schwangerschaften gar keine gute Kombination seien. Vergleicht man das mit der Quecksilberhysterie, die von den gleichen Institutionen, die uns das Glühlampenverbot geschenkt haben fleißig betrieben wird (nein, Quecksilber ist nicht harmlos, sondern ein übles Zeug) und über Gesetze und Verordnungen umgesetzt wird, könnte man ins Grübeln kommen.

    Fazit: die sparsamste Beleuchtung ist die bei Nichtgebrauch abgeschaltete Beleuchtung, und ob das Glühlampenverbot mehr bringt als die Erkenntnis, daß EGL eben nicht 1:1 die vorhandene Technik ersetzen können – um den Preis einer ungeheuren Vergeudung an Primärenergie für die Erzeugung und eines erheblichen Anfalles an Sondermüll – darf bezweifelt werden.

    Sobald übrigens Leuchtdiodenlicht funktioniert (bitte vergleichen Sie, wieviele Leuchtdioden derzeit nötig sind, um eine 100W Birne zu ersetzen) wird es auch ohne Verbot die Glühlampe so flott ersetzen wie die Glühlampe das Gaslicht ersetzt hat – es wird kein Jahrzehnt dauern.

  2. Dr. E. Schneider sagt:

    Ich habe für unser Treppenhaus auf eigene Kosten einen kompletten Satz Energiesparlampen gekauft, von Philips, also kein Billigprodukt. Aber schon nach einen Vierteljahr war die erste, wenige Wochen später die zweite kaputt, gestern die dritte. Wobei bei uns so oft das Licht im Treppenhaus nicht angemacht wird. Es war sehr frustrierend, weil der Hausmeister diese Energiesparlampen sowieso blöd fand und nun ersetzt er diese Birnen wieder durch Glühbirnen.
    Eine Nachfrage beim Hersteller hat ergeben, dass es wohl nicht die Schalthäufigkeit war, die die E-Birnen zerstört hat, sondern das kleine Lämpchen, das in den Lichtschaltern im Dunkeln brennt. Dieser kleine Stromfluss scheint dafür zu sorgen, dass die Energiesparlampen zerstört wird. Wir können im Treppenhaus diese kleine Lämpchen nicht herausnehmen aus den Lichtschaltern, weil sie ja sehr hilfreich sind, die Schalter im Dunkeln zu finden. Laut Philips, bei denen ich diese Info erhalten habe, müsste nun ein Elektriker die Lichtschalter neu verdrahten und die kleinen Lämpchen parallel schalten, was vermutlich sehr teuer und aufwändig sein dürfte.
    Insgesamt fand ich die ganze Angelegenheit sehr frustrierend, weil jetzt hier im Haus die Energiesparlampen fast auf eine Null-Akzeptanz abgesunken sind und eine Lösung nicht möglich erscheint. Der Hausmeister hat fleißig Glühbirnen eingekauft, ich habe eine Menge Geld und Engagement vergebens investiert. Es sollte, um solche blamablen Fälle woanders zu vermeiden, auf dieses Problem hingewiesen werden! Nach Auskunft der E-Birnenhersteller handelt es sich nämlich bei den Lichtschaltern im Treppenhaus um eine Art Dimmer und auf der Packung steht, dass die E-Birne für Dimmer nicht geeignet ist und ich selbst schuld bin, dass ich die E-Birne im Treppenhaus verwendet habe und somit die Hersteller keine Schuld trifft.

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