Was sind „Qualitäts-Siegel“ wirklich wert?

 

“ „Ist „bio“ drin, wenn „bio“ draufsteht?“, „Öko-Erdbeeren aus Südafrika!“, „Können wir Fisch noch essen?“, „Schlachtung von 430.000 Hühnchen pro Tag in einem Schlachthof – ist das ethisch vertretbar?“, „CO2-footprint von Äpfeln aus Neuseeland ist besser als Bodensee-Obst!“, „Regionalisierung oder ökologische Globalisierung?“ – so einige Schlagzeilen der letzten Wochen.

Es scheint drunter und drüber zu gehen: „Bio“ ist nicht „Öko“, trotz „Fisch-Siegel“ werden die Meere überfischt, gekürzte Hähnchen-Schnäbel – Qualitätssiegel hin oder her, Verpackungen/Transporte/CO2 werden nicht berücksichtigt. Alles andere als nachhaltig. Auch bewusste VerbraucherInnen sind verunsichert. Die Umwelt-Akademie e.V. will sich nicht an EHEC-, Schweinegrippe-, Pferdefleisch- und anderen Hysterien beteiligen. Getreu unseres Grundsatzes der professionellen Aufklärung möchten wir interessierte Bürger informieren, wo im Nahrungsmittelbereich ökologische und ethische Probleme bestehen und wie Konsumenten – vielleicht unter Zuhilfenahme von „Qualitäts-Siegeln“ – reagieren können. Nicht um das „schlechte Gewissen“ zu beruhigen, sondern um den Bereich ökologischer Nachfrage zu vergrößern. Ein dringendes gesellschaftliches Anliegen.

Mehr Siegel, Label, Logos, Ampeln, Tests bringen nicht mehr Klarheit; viele sind schlicht „Marken“ der (Ernährungs-) Industrie. Und „Siegel-Führer“ gibt es zu Hauf. Zunächst wollen wir daher – in klarer Gewichtung – aufklären, was welche „Qualitäts-Siegel“ leisten und was nicht, also die Qualität der Qualitäts-Siegel beleuchten. Zum anderen geht es uns um die Begründung für „vertretbare“ Lebensmittel: Den langfristigen Erhalt der wesentlichen Schutzgüter. Wir meinen, menschliche Gesundheit, Schutz der Umwelt, Biodiversität, Verantwortung vor den Nutztieren, Vertrauen in die Produktionskette unserer Lebensmittel usw. müssen weit stärker in den Fokus des Verbrauchers rücken, wenn die Herstellung solcher Produkte nachhaltiger werden soll.“
(Pressemitteilung der Umweltakademie e.V.)
Was: Was sind Qualitäts-Siegel wirklich wert?
Wann: Dienstag, 04. Juni 2013, 19:00 Uhr
Wo: Schweisfurth-Stiftung, Südliches Schlossrondell 1, München
Referenten: Georg Abel, Bundesgeschäftsführer, Bundesverband Verbraucherinitiative e.V., Berlin
Dr. Magnus Jezussek, Sachgebietsleiter, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Erlangen

 

Fotos: Johannes Leopold Ritz / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

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