2295 in der Zukunft

„Marie!“, rief Frau Bauer die Treppe hinauf. Aber Marie wollte nicht aufstehen. Nach einer Weile hörte sie dann, wie jemand in ihr Zimmer kam und flüsterte:

Ein Beitrag von Riva-Maria (6. Klasse) im Rahmen des Schreibwettbewerbs zum 4. Münchner Klimaherbst.

„Marie!“, rief Frau Bauer die Treppe hinauf. Aber Marie wollte nicht aufstehen. Nach einer Weile hörte sie dann, wie jemand in ihr Zimmer kam und flüsterte: „1, 2, 3! Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday, liebe Marle, happy birthday to you!“ Marie schlug die Augen auf und sah ihren grinsenden Bruder und ihre strahlenden Eltern mit Geschenken in den Händen vor sich. Dann kam ihre große Schwester mit einem riesigen Schokoladenkuchen ins Zimmer. „Danke, das ist so lieb von euch. Danke, danke, danke!“, quietschte Marle vor Freude. „Und jetzt wünsch dir was“, sagte Maries kleiner Bruder Lukas mit funkelnden Augen. Marie blies die Kerzen aus und sprach ihren Wunsch aus. „Ich möchte, dass wir in der Zukunft leben!“ Und wie sie es zu Ende gesprochen hatte, wurde es dunkel im Raum. Dann wurden alle ohnmächtig. Als Marie aufwachte, lag sie in einem seltsamen Zimmer. Erst, als sie sich aufgesetzt hatte, erkannte sie den Umriss ihres Zimmers wieder. Eine elektrische Discokugel mit Licht und Musik erhellte den Raum. Sie diente wohl als Licht. Dann klopfte es an einer kleinen Tür, welche in einer Farbe gestrichen war, die Marie nicht kannte. Noch nie zuvor hatte Marie so etwas gesehen. Da standen sieben seltsame Dinger in ihrem Zimmer. Eines ähnelte einem Computer und eines einem Nintendo, oder so etwas ähnlichem. Das Mädchen hatte gar nicht gemerkt, dass eine Frau in ihr Zimmer gekommen war. „Marie? Was ist denn, gefällt dir dein Zimmer nicht mehr?“, fragte die Frau. „Eh, es ist ganz in Ordnung, aber was sind das alles für seltsame Gegenstände und was hast du da an? Wer bist du und wo bin ich eigentlich?“ Marie war verwirrt. Die Frau sagte nur: „Ich bin deine Mutter, Melanie Bauer. Und das ist mein neuer Raumaklatar, du hast doch denselben. Das dort drüben ist ein Computer-3000 und dies ist dein Luftkissenmobil, rechts hängt deine Schulgondel, das da ist unser 100.000 km U-Boot und hier unten liegt dein Roboter, Miss Serafin genannt. Dort drüben steht deine Raumrakete und da im Eck dein Geldsafe. Marie staunte. „Nun zieh dich aber an.“ Melanie Bauer warf Marie ein Kleidungsstück zu. Als sie sich in das Teil hineingequetscht hatte, stieg Marie auf das Luftkissenfahrzeug und steuerte es aus ihrem Zimmer hinaus. Als sie draußen vor dem Haus ankam, ähnelte alles, was sie sah, einem riesigen Freizeitpark. Doch in den komischen Gebilden wohnten Menschen. Dieses waren wohl ihre Häuser. Marie war auch nicht die Einzige, die so komische Sachen anhatte. Nein, alle liefen in diesen Kleidungsstücken herum oder flogen auf einem Luftkissenmobil. Überall, wohin man sah, war Technik. Der ganze Boden war bedeckt mit Elektroschrott, kaputten Computern, U-Booten und Schulgondeln. Marie drehte ganz schnell um und fuhr wieder nach Hause. Wieder in ihrem Zimmer, sah das Mädchen aus dem Fenster und wunderte sich, wie man mit all der Technik und dem Müll zwischen den Häusern leben konnte. Die Mutter kam in Maries Zimmer und sagte: „Es ist schon spät, bitte geh schlafen.“ Marie war von all den neuen Eindrücken müde und legte sich in ihr Bett. Es dauerte auch nicht lange, da war sie tief und fest eingeschlafen. Sie träumte von den vielen technischen Geräten und den hohen MülIbergen.

Am nächsten Morgen wachte das Mädchen ganz früh auf. Sie setzte sich im Bett auf und staunte über das, was sie sah. Marie war wieder in ihrem „alten“ Zimmer. In ihrem „richtigen“ Zuhause.

Seit diesem Tag engagierte sich Marie sehr für die Umwelt und die Sauberkeit in ihrem Land und auf der ganzen Welt. 2040 gewann Marie Bauer den Umwelt-Nobelpreis.

Kommentieren