Altes Brot gibt guten Kuchen

 

Meine Oma sagte es immer wieder: „Brot ist ein Geschenk vom Himmel“. So war es also ein riesiges Theater wenn mal ein Stück Brot doch nicht mehr gegessen wurde, schließlich vertrocknete und (nur in heimlicher Nacht-und-Nebel-Aktion von der Großmutter versteckt) in den Müll wandern musste.

Ähnlich haben sich wohl viele Omas auf der ganzen Welt mit dem Drama des trockengewordenen Brotes beschäftigt, sodass hier und dort auf dem Globus verschiedene Varianten derselben Lösung zustande kamen.

In Norditalien und dem Tessin bekannt als Torta di Pane, in Südamerika unter dem Namen Budin de Pan, in Belgien Broodpudding genannt, ist der Kuchen aus altem Brot eine leckere Möglichkeit, aus Alt neu zu zaubern und nie wieder trockenes Brot zu vergeuden!

Hier steht, wie es geht.

 

Für eine runde Springform (21 cm Durchmesser) oder eine Kastenform:

– 500 g trockenes Brot

– 500 ml Milch

– zwei Schuss Rum

– zwei Eier

– 200 g Zucker (für eine aromatischere Variante braunen Zucker oder auch – noch besser – Muscovado-Zucker. Für allerbestes Gewissen sorgen natürlich fair produzierte Sorten)

– Rosinen, wenn und so viel man mag

– Nüsse, auch wenn und so viel man mag

Für den Sirup:

– 4 Esslöffel Zucker

– 1/2 Tasse Wasser

Die Rosinen im Rum ziehen lassen, etwa 15 Minuten müssten reichen. Für eine nicht alkoholische Variante kann man auch heißes Wasser benutzen.

Das trockene Brot zerstückeln, in eine große Schüssel geben, die Milch dazu gießen und solange stehen lassen, bis alles von der Flüssigkeit durchtränkt ist. Es kann sein, dass mehr Milch benötigt wird als der halbe Liter- zur Not kann man auch etwas Wasser dazu mischen. Einige Ecken vom harten Brot bleiben manchmal trotz Allem hart, dann einfach rausnehmen und mit einem Messer kleinschneiden.

Wenn alles Brot eingeweicht ist (nach etwa 30 Minuten) die eventuell überflüssige Milch weg gießen.

Den Teig gut durchkneten, dann Eier, Zucker und ausgepresste Rosinen dazu fügen. Den Rum von den Rosinen aufheben, er kann später zum Sirup kochen benutzt werden. Alles gut vermischen – es entsteht ein dickflüssiger, schwerer Teig. Dazu kann man nun die gehackten Nüsse geben, alles in eine gefettete Backform geben und eine knappe Stunde bei 200°C backen. Unser Tipp an dieser Stelle: bei Umluft kann man den Ofen auf 180° schalten – der Kuchen wird genauso schnell gar, bäckt aber gleichmäßiger und dazu spart man Strom!

Kurz vor Ende der Backzeit kann man schon mal anfangen, den Sirup vorzubereiten. Dazu die vier Esslöffel Zucker mit Wasser und dem Rum in ein Töpfchen geben und solange erhitzen, bis ein flüssiger Sirup entsteht.

Wenn die Oberfläche des Kuchens goldgelb-knusprig wird und die Ränder anfangen, sich von der Backform zu lösen, kann man den Kuchen aus dem Ofen holen und ihn sofort mit dem noch heißen Sirup tränken.

Kalt werden lassen – und mit ganz gutem Gewissen genießen!

 

 Fotos: Viviana D’Angelo

 

 

 

 

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