Bäumchen, sag mir, wie ich fahr!

 

Autos haben durchaus ihre Vorteile und doch kann ich ihnen in der Stadt nur wenig Positives abgewinnen. Tanken ist teuer, zu den Hauptverkehrszeiten steht man oft im Stau und die Parkplätze sind rar. Manchmal sind sie dann trotzdem recht praktisch. Aber rentiert sich deswegen schon ein eigener Wagen? Die neuen carsharing-Unternehmen schaffen mit ihren Autos zur Kurzmiete Abhilfe! Nach dem aus dem Wettbewerb ausgeschiedenen Zebramobil gibt nun car2go sein Debüt in München und bewirbt seine Fahrzeuge mit „guter Launer und packender Dynamik“. Grün&Gloria machte eine Probefahrt im Stadtverkehrsdschungel.

Der Gang zum Auto ist nicht weit, es wartet nämlich, laut App fürs Smartphone, netterweise nur zwei Straßen von der Redaktion entfernt auf mich. Glück gehabt oder ist das immer so? Bei einer Flotte von rund 300 cars to go lässt sich allerdings annehmen, dass zu jeder denkbaren Zeit eines parat ist. Ein bisschen spannend ist es ja schon, ob sich der Smart wirklich einfach so mieten lässt. Ohne irgendwelche Zicken, versteht sich. Reinsetzen, losfahren und am Ende ganz bequem wieder abstellen, so die Überlegung.

 

 

Die Membercard, die mir nach der Registrierung feierlich überreicht wurde, fungiert als Schlüssel zur 2,69-m-Mobilität. Nach einem kurzen Scan meiner Karte lassen sich die Türen öffnen und mir schallt sogleich ein „Hallo, willkommen bei car2go!“ entgegen. Ich muss grinsen. Vielleicht weil es mich leicht an K.I.T.T. aus Knight Rider erinnert.

 

 

Der leuchtende Touchscreen holt mich zurück ins car2go und navigiert mich durchs Startmenü. Mit lachenden und traurigen Smileys antworte ich auf Fragen zur inneren und äußeren Sauberkeit. Bilder auf dem Display lotsen mich schnell vom „Schlüssel ins Zündschloss stecken“ bis hin zum „Schalthebel in Position bringen“, während eine helle Stimme darauf hinweist, sich bitte nicht durch das Navi ablenken zu lassen.

Los geht’s. Ein kleiner Aufkleber erinnert nochmal daran, für ein umweltschonendes Fahren in den Automatikmodus zu schalten. Via Display demonstrieren drei Bäumchen, die für Beschleunigung, Beständigkeit und Bremsen stehen, wie umweltfreundlich das Fahrverhalten ist. Volle, grüne und große Bäume machen nicht nur mehr auf dem blinkenden Moralmonitor her, sondern blühen lobend für rücksichtsvolles Fahren. Meine Smart-Bäume werden gefährlich dürr (ohje!) und ich bemühe ich mich sofort um einen grüneren Fahrstil. Außerdem ist mein Ehrgeiz geweckt, mehr Blätter zu sammeln!

 

 

An einer roten Ampel suche ich vergeblich nach einer Zeitangabe, wie lang meine Spritztour schon dauert und ich fände ein car-o-meter als Orientierung gut, schließlich zahle ich pro Minute. Dafür muss ich weder lange nach einem Parkplatz suchen (logischerweise), noch ein Zettelchen lösen.

Praktisch ist es allemal, die Rennschüssel durch den Stadtverkehr zu bugsieren. Sie fährt sich ganz easy und ist, im Vergleich zu den restlichen mobilisierten Verkehrsteilnehmern, durch den geringeren CO2-Ausstoß ein bisschen freundlicher zur Umwelt. Um sein Portemonnaie zu schonen, sollte man sich beim Einsteigen den genauen Zeitpunkt merken, so lassen sich Überraschungen vermeiden. Und ein Handicap für die Fahrer ist zugleich ein Glück für die Münchner. Rund 1,5 Kilometer rund um den Marienplatz kann man seine Miete nicht beenden. So wird zumindest dem Shopping-Drive-In der Riegel vorgeschoben.

Wenn also das Rad mal einen Platten hat und der Termindruck die Herzfrequenz nach oben jagt, ist car2go eine nette Alternative. Damit man dann weiß, wie es geht, hier noch ein Video mit allen Infos. Bis zum 31.08 ist die Anmeldung übrigens kostenlos und jeder erhält bei der Registrierung 30 Freiminuten:

 

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