Bayerische Wiesen machen sich vom Acker

WieseDer bayerische Frühlingstraum: Blühende Wiesen vor Alpensilhouette. Aber wer genauer hinsieht, merkt: Das sind ja alles Maisfelder zwischen denen nur hier und da Unkraut sprießt. Wiesen mit einer Fläche so groß wie der Ammersee wurden auch vergangenes Jahr in Bayern umgepflügt. Dort wächst nun Futtermais. Die Grünen fordern Einhalt im massiven Grünlandumbruch. Und selbst die EU hält die Ausmaße inzwischen für inakzeptabel. Es sind diese Zahlen, die den agrarpolitische Sprecher der Grünen, Adi Sprinkart, alarmieren: Fast 5000 Hektar wurden im vergangenen Jahr umgebrochen. Im Vergleich zu 2005 liege der Grünlandverlust in 18 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten bei fünf Prozent. Das halte auch die Europäische Union für nicht mehr akzeptabel.

Nicht einmal europäische Vogelschutzgebiete oder Fauna-Flora-Schutzgebiete seien vor dem Wiesenumbruch sicher, sogar Überschwemmungsgebiete würden zunehmend zum Acker gemacht. So heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.

Die Grünen fordern Einhalt im Wiesenumbruch. Der agrarpolitische Sprecher Adi Sprinkart sagt: „Wiesen sind nicht nur wichtig für den Artenreichtum und als Brutplatz und Nahrungsgrundlage für viele Vögel unverzichtbar, der Umbruch von Wiesen zu Äckern setzt durch den Abbau von Humus auch 22 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar und Jahr frei.“

Außerdem führt er noch zwei weitere Argumente gegen die Verwandlung von Wiesen in Äcker an:

  • erhöhte Nitratgehalte im Trinkwasser in Gebieten mit hohem Grünlandumbruch
  • Wiesen als Eiweißträger für Rinderfutter

Foto: Jennifer Saalfrank

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