Das geht doch nicht. Das kannst du nicht machen. Das wird sowieso nichts. Wie viele sinnvolle Projekte und großartige Ideen sind an Sätzen wie diesen wohl schon gescheitert ?
All jenen, die sich trotz Zweiflern und Pessimisten nicht entmutigen lassen und ihre Pläne dennoch in die Tat umsetzen, widmet das Winter Tollwood-Festival vom 23. November bis 31. Dezember den Weltsalon.
Wir sind alle Helden!
Der Dauer-Negativität werden hier Geschichten des guten Gelingens entgegengesetzt und die Helden des Alltags gekürt: Menschen, die beweisen, dass Veränderung möglich ist und ein anderes Miteinander von Mensch, Tier und Umwelt Realität werden kann.
BesucherInnen können bei interaktiven Installationen, wie dem „Raum für Revolution“ oder der „Heldenkabine“, selbst aktiv werden und bei Benefizkonzerten, Kabarettabenden und einem Poetry Slam diejenigen feiern, die uns allen zeigen: Es geht eben doch! Johanna Kämper hat an dem diesjährigen Weltsalon mitgearbeitet und wir durften ihr ein paar Fragen stellen.
Grün& Gloria: In drei Worten: Was ist München für dich?
Johanna Kämper: Millionendorf, lebenswert, noch-viel-zu-verbessern.
Hast du das erste Mal beim „Weltsalon“ mitgearbeitet?
Nein, ich bin seit drei Jahren bei Tollwood im Bereich Mensch und Umwelt tätig, das ist also mein vierter Weltsalon. Da wir bei Themen und Gestaltung aber jedes Jahr bei Null anfangen, ist es auch immer ein wenig wie beim ersten Mal.
Was ist das Besondere daran, an einem Projekt wie dem „Weltsalon“ mitzuarbeiten?
Am meisten fasziniert mich das breite Themenspektrum und die große Freiheit, die wir im Weltsalon in der Ausgestaltung dieser Themen haben. Wir haben die tolle Möglichkeit, brennende und auch unbequeme Themen unser Zeit auf kreative Weise zu verpacken und anzusprechen. Wie zum Beispiel in diesem Jahr: Der Weltsalon kommt als Heldenschmiede daher, die BesucherInnen als Gäste betreten und als HeldInnen wieder verlassen.
So können wir ein ästhetisch ansprechendes und spannendes Veranstaltungszelt schaffen, gleichzeitig aber auch auf Missstände in der Welt hinweisen und faszinierende Menschen oder Projekte vorstellen. Am Ende zu sehen, wie viele Menschen wir durch unsere Podiumsdiskussionen, Vorträge und interaktiven Installationen zu ökologischen und sozialen Themen erreichen, ist wahnsinnig lohnend.
Wie reagierst du, wenn jemand zu einer Idee von dir sagt: „Das geht nicht?“
Da muss ich mich natürlich erst einmal fragen: „Hat diese Person recht?“ Bei der Konzeption des Weltsalons haben wir zu Anfang jeden Jahres erst mal alle Freiheiten, Themen und Ideen in den Raum zu werfen – so verrückt und unmöglich sie auch klingen mögen. Nach und nach kristallisiert sich dann heraus, welche Prioritäten wir setzen möchten und wie die Ideen tatsächlich umsetzbar sind.
Bei der ein oder anderen Idee zeigt sich dann, dass sie nicht durchsetzbar ist und für manche Ideen muss man eben etwas kämpfen. Es ist aber ein ganz normaler Umstand, dass am Anfang viele Ideen im Raum stehen, die schlussendlich aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Und damit muss man umgehen können.
Wie stellst du dir einen guten Umgang von Mensch, Tier und Umwelt vor?
Die Begriffe nachhaltig und fair sind zwar schon sehr abgegriffen, aber genau darum geht es im Kern. Wir haben nur diese eine Erde und müssen sie mit Respekt behandeln, damit sie auch für nachkommende Generationen noch lebenswert ist. Das bedeutet einen sozial-gerechten Umgang zwischen uns Menschen sowohl in der kleinsten Einheit Familie als auch auf der ganzen Welt.
Und genauso beinhaltet es den fairen Umgang mit den (Nutz-)Tieren inkl. artgerechter Tierhaltung sowie einen ressourcenschonenden Umgang mit der Natur. Wir sollten jeden Eingriff in unsere Umwelt hinterfragen und müssen Verantwortung übernehmen, sobald wir die Ressourcen der Erde für uns nutzen.
Vielen Dank, Johanna!
Beitragsbild: Tollwood
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