Dünnes Eis bei der Green Visions-Filmreihe

„Warum haben wir früher nichts getan?“ Das fragt sich der letzte Überlebende im Jahr 2055, als er auf altem Archivmaterial beobachtet, wie seine Vorgänger die drohende Klimakatastrophe ignorieren. Die Filmreihe „Green Visions“ des Rachel Carson Centers ging letzte Woche mit „The Age of Stupid“ in die nächste Runde und präsentiert im Gasteig bis Februar jeden Monat aufwendig produzierte Dokumentationen. Im Anschluss gibt es Diskussionen mit Produzenten, Regisseuren, Umweltexperten und Filmwissenschaftlern.

„Klimawandel“ lautet das Thema, unter dem das Münchner „Rachel Carson Center for Environment & Society“ die diesjährige Reihe stellt. Anlass ist der neueste Bericht des Weltklimarates IPCC, demzufolge der Anstieg der Meeresspiegel bisherige Befürchtungen sogar noch übertrifft.  Probleme veranschaulichen, zum Nachdenken anregen und globale Perspektiven aufzeigen sollen die Filme aus aller Welt. Die Veränderungen unserer Umwelt decken sie in ihren verschiedensten Facetten ab:

Donnerstag, 28. November: „Thin Ice“

Ein Film von Klimawissenschaftlern über Klimawissenschaftler. In „Thin Ice“ will Regisseur Simon Lamb aufräumen mit Verschwörungstheorien und beschönigten Klimainfos. Deswegen lässt er die Forscher zu Wort kommen – ohne Umwege über Journalisten oder Politiker.

Donnerstag, 12. Dezember: „Chasing Ice“

Gewaltige Bilder, die bisher längste Aufnahme eines kalbenden Gletschers und ein Sundance-Award – Das kam dabei heraus, als ein begnadetes Filmteam dem National Geographic-Fotografen James Balog auf die gefährliche Reise in die Arktis folgte. Die Zeitrafferaufnahmen, die dramatische Veränderungen der Gletscher sichtbar machen, lassen keinen Zuschauer kalt.

Donnerstag, 9. Januar: „There Once was an Island“

Es war einmal… Das satte Grün der Palmen, die malerischen Hütten mit den Strohdächern und die Sitten, Bräuche, Traditionen einer Bevölkerungsgruppe  – Bald wird das pazifischen Atoll Takuu, Zuhause von 600 Menschen, im Ozean versinken. Auf benachbarte Inseln umziehen, das wollen die Bewohner nicht. „There Once was an Island“ porträtiert den  kulturellen und physischen Überlebenskampf des bedrohten Inselstammes, womit er die Dramatik und Präsenz des Klimawandel deutlicher macht als jeder Bericht des Weltklimarates.

Donnerstag, 20. November: „Peak“

Bald ist wieder Wintersport-Saison, juhu. Die technischen Entwicklungen des alpinen Ski-Tourismus sind aber durchaus problematisch. Mit „Peak“ wirft Hannes Lang einen Blick unter die dichte Kunstschneedenke; dokumentiert die Modifikation von Landschaften und die Schwierigkeiten beim Überleben in den Alpen, wo man sich nicht mehr aufs Wetter verlassen kann.

 

Die Veranstaltungen sind kostenlos, Anmeldung bei der VHS unter www.mvhs.de oder T 089/480066239.

Was?: Green Visions Filmreihe

Wann?:  28.11.2013, 20 Uhr „Thin Ice“;  12.12.2013, 20 Uhr „Chasing Ice); 9.1.2014, 20 Uhr (There Once Was An Island); 20.2.2014, 20 Uhr (Peak)

Wo?: Gasteig München, Vortragssaal der Bibliothek, Rosenheimerstraße 5

Wer?: „Rachel Carson Center for Environment & Society“, getragen von der LMU München und dem Deutschen Museum

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