Kein Roundup im Garten –zum Schutz von Frosch und Mensch

Umwelt-Tipp des Monats August vom BUND Naturschutz

Um unerwünschtem Grün beizukommen, wird im privaten Garten und rund ums Haus gerne zu Herbiziden wie Roundup gegriffen. Was dies für Amphibien und Menschen bedeutet und welche verträglicheren Möglichkeiten es gibt, zeigt der Umwelttipp des BUND Naturschutz (BN).

Das Unkrautvernichtungsmittel Roundup wird in Deutschland nicht nur in der Landwirtschaft eingesetzt, sondern einige Produkte sind auch für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen. Der Hauptwirkstoff von Roundup ist Glyphosat, ein Breitband-Herbizid, das für die meisten Pflanzen giftig wirkt, aber auch für Tiere und Menschen gefährlich ist. Besonders Amphibien reagieren äußerst empfindlich auf Glyphosat. Wie eine Vielzahl von Studien belegt, werden die Wirkstoffe durch die Amphibienhaut sehr gut aufgenommen. Selbst bei sehr niedrigen Dosen wird die Entwicklung von Embryonen stark gestört, es kommt zu Missbildungen. Beim maximal zulässigen Roundup Gehalt im Wasser sterben bis zu 70 Prozent der Kaulquappen.

Wer im eigenen Garten Roundup einsetzt, nimmt also einen geheimen, weitgehend unbemerkten Froschtod im eigenen Garten in Kauf. Die Erfahrungen der vielen ehrenamtlichen BN-Amphibienschützer zeigen, dass die Populationsstärken der verschiedenen Amphibienarten stark schwanken. Auch gibt es Hinweise darauf, dass die Populationen in immer kleinere Unterpopulationen zerrissen werden. Der anhaltende Flächenverbrauch ist hier einer der Gründe dafür. Diese kleinen Unterpopulationen werden durch den Einsatz von Giften wie Roundup besonders empfindlich getroffen und können leicht erlöschen.

„Früher habe ich auf meinen Spaziergängen noch häufig Springfrösche in Gärten gesehen, heute nicht mehr“, so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München. „Wer im Garten und auf Wegen rund ums Haus auf Mittel wie Roundup verzichtet, leistet einen aktiven Beitrag zum Amphibienschutz. Viele der vermeintlichen Un-Kräuter sind übrigens auch wichtige Futterpflanzen für heimische Insekten und Schmetterlinge. Vielleicht können die Pflänzchen auch an manchen Stellen einfach stehen bleiben? Ansonsten lässt sich das unerwünschte Grün auch mit einer Hacke schonend beseitigen“, so Hierneis weiter.

Außerdem bescheinigen viele unabhängige Studien, dass der Wirkstoff Glyphosat in sogenannten „Unkrautvernichtern“ auch für Menschen schädlich ist. So können DNS-Synthese, Zellkerne, Zellorganellen und Zellteilung auch von menschlichen Zellen durch diese Herbizide geschädigt werden. Außerdem schädigen glyphosathaltige Herbizide das Hormonsystem. Beispielsweise stören sie die Bildung und Funktion der Sexualhormone und haben anti-östrogene und anti- androgene Effekte. Als besonders problematisch erscheint die Hemmung des Enzyms Aromatase, das Androgene in Östrogene umwandelt und daher eine zentrale Rolle bei der Östrogen-Produktion und somit bei der Keimzellbildung und Fortpflanzung spielt. Auch begünstigen glyphosathaltige Herbizide bestimmte Krebsarten.

„Wer glyphosathaltige Unkrautvernichter im eigenen Garten einsetzt, gefährdet sich selbst. Wir raten dringend davon ab, derartige Mittel zu verwenden“ warnt Hierneis.

Mehr Informationen zum Thema gibt es im Faltblatt „Garten ohne Gift“ des BUND Naturschutz in Bayern e.V. – Dieses ist kostenlos erhältlich im Büro des BN in Mün- chen (Pettenkoferstr. 10a, Mo – Fr 8.30 – 12.00 Uhr, Do zusätzl. 13.30 – 17.00 Uhr geöffnet) oder im Internet unter www.bn-muenchen.de.

Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon:
Tel. 089 / 51 56 76 – 0
Mo – Fr: 8.30 – 12.00 Uhr, Do zusätzl.: 13.30 – 17.00 Uhr


Foto: Sabine Menge / pixelio.de



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