Klarheit für die Kurzstrecke

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Die S-Bahn rauscht an. Einsteigen bitte. Und vor dem blauen Stempelautomaten fuchtelt eine Gruppe Touristen ratlos mit ihren Fahrscheinen. Der Münchner ist das gewohnt: Er erklärt in zwei kurzen Sätzen das richtige Abstempeln, gerne auch auf Englisch und hüpft dann zusammen mit den glücklichen Touris in die S-Bahn Richtung Marienplatz. Gerade noch geschafft.

S-Bahnfahren ist in München nichts für Ungeübte. Da gibt es Zonen (Zones?) und Ringe (Rings?) und Kurzstrecken und Tageskarten und Partnertickets. Besonders tricky ist das mit den Kurzstrecken – bei Bahn und Bus unterschiedlich ausgelegt, weiß wohl kaum einer auf Anhieb ob seine Strecke kurz genug oder bereits zu lang für eine Kurzstrecke ist. Viele haben resigniert und stempeln lieber immer mindestens zwei Streifen. Doch es gibt da einen Münchner, der noch nicht aufgegeben hat: Stadtrat Georg Kronawitter von der CSU. Er fordert mehr Klarheit für die Kurzstrecke. Was ist kurz genug? Was ist zu lang?

Der fleißige Antragssteller hat eine Stadtratsanfrage verfasst, in der er vorschlägt, ein Pilotprojekt zur Vereinfachung der Kurzstreckentarife am Marienplatz einzusetzen. Es soll eine „analoge Maßnahme“ sein. Das Konzept ist verblüffend einfach und kostengünstig. Und zwar möchte Kronawitter an jedem Fahrkarten-Entwerter tabellarisch anführen, wie weit man mit einem Kurzstreckenticket fahren kann. „Perfekt wäre es, wenn zusätzlich zu dieser Schriftinfo auch noch ein entsprechend grafisch gekennzeichneter Kurzstrecken-Ausschnitt aus dem MVV-Schnellbahnplan angeboten werden könnte.“

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