Kopenhagen ABC – Was bedeutet COP und MOP?

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Der Weg zum Klimaschutz führt durch die Parlamente vieler Länder. Die USA sind ein MOP-Land – aber kein COP-Land. Das hat auch mal Folgen für das Rederecht. Foto: Clara Nebeling / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by)

Absolut demokratisch ist die Weltklimakonferenz nun auch wieder nicht: Wer das Kyoto-Protokoll unterzeichnet hat, darf mehr als die Nichtunterzeichner. Von Ausnahmen abgesehen. Im heutigen Kopenhagen ABC: Die Antwort auf die 8. Frage: Was bedeutet eigentlich COP? Und MOP?

Was ist eine Klimakonferenz? Seit wann gibt es sie? Wieso eigentlich? Und wie funktioniert diese? In zehn Folgen beantworten wir in Kooperation mit dem Online-Magazin “Wir Klimaretter” die 10 wichtigsten Fragen vor der große UNO-Klimakonferenz in Kopenhagen. Bei der Beantwortung haben wir auch an Lehrer gedacht, die unser Material hoffentlich für ihren Unterricht gebrauchen können.

Was bedeutet eigentlich COP und MOP?

Streng genommen finden in Kopenhagen zwei Klima-Konferenzen auf einmal statt: COP 15 und MOP 5.
COP 15 bedeutet: 15. Sitzung der „Conference of Parties“ der Klimarahmenkonvention (das englische „Party“ steht für „Verhandlungspartei“). COP 1 fand 1995 in Berlin statt. Mittlerweile haben 192 Staaten die Klima­rahmenkonvention unterschrieben, die die Erderwärmung als „ernsthaftes Problem der Menschheit“ anerkennt und sich dazu verpflichtet, Lösungen zu finden. Sie alle entsenden nun also zur COP 15 in Kopenhagen ihre Delegierten.

MOP 5 bedeutet: 5. Sitzung der „Members of Protocol“, jener Staaten also, die Mitglieder des Kyoto-Protokolls sind. Um im gemeinsamen Sitzungssaal nicht den Überblick zu verlieren, haben die MOP- und COP-Länder farblich verschiedene Namensschilder. Diejenigen, die Kyoto nicht ratifiziert haben (also „nur“ Party sind, nicht Member), sitzen hinter weißen Schildern, beispielsweise die USA, Irak, Nordkorea, Somalia oder Andorra. Alle anderen sitzen hinter schwarzen Schildern.

Dieses Durcheinander führt zu einer Menge Komplikationen. So meldete sich die USA während der Klimakonferenz von Bali 2007 in einer Debatte zu Wort – allerdings als COP-Staat während einer MOP-Verhandlung. China hatte etwas dagegen, weshalb die Delegierten drei Stunden lang darüber diskutierten, ob die USA denn reden dürfen oder nicht. Um die Sache ging es dabei nicht, sondern ums Prestige. Am Ende stimmten die Chinesen übrigens zu.

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