Die Zahl der Studienanfänger in München steigt in diesem Wintersemester um 30 Prozent, rechnet Orhan Akman, Stadtrat der Linken, in seinem Antrag vor. Dadurch wächst natürlich auch der Ansturm auf die ohnehin schon knappen Wohnungen. Deshalb fordert Akman mehr Engagement der Landeshauptstadt, wenn es darum geht, bezahlbare Wohnungen für Studenten und Auszubildende bereit zu stellen. Wohnheimplätze sind schon lange rar und immer heiß begehrt. Das zeigt die hohe Nachfrage bei einer kürzlich durchgeführten Zimmerverlosung: Bei der vom Studentenwerk veranstalteten Aktion bekamen im September laut Akman nur 300 von über tausend Bewerbern eines der günstigen Studentenwohnheim-Zimmer.
Es ist allgemein bekannt, dass die meisten Appartments auf dem freien Markt für Studenten schlichtweg zu teuer sind – vor allem dann, wenn die Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien stammen. Die Tatsache, dass viele Münchner Wohnungen aufgrund der Zimmeraufteilung nicht für eine WG-Gründung geeignet sind und Vermieter generell Berufstätige mit regelmäßigem Einkommen bevorzugen, mache die Suche nicht leichter, so gibt Akman zu bedenken.
Auch außerhalb der Stadt sieht die Wohnsituation laut Akman nicht mehr viel besser aus: Die Mietpreise seien nicht wesentlich niedriger, spätestens die Anschaffung einer MVV-Karte – selbst zum Ausbildungstarif – treibe die Ausgaben wieder in die Höhe.
Die Universitäten werden zwar vom Freistaat betrieben, dennoch liege es in der Hand der Stadt, für bezahlbaren Wohnraum für Studenten zu sorgen. Akman erinnert daran, dass von der Wohnungsnot auch Azubis betroffen sind. Nur Wenigen werde speziell von ihrer Arbeitsstelle eine Betriebswohnung bzw. ein Zimmer in einem Wohnheim angeboten. Und die Ausbildungsvergütung reiche oft nicht aus, um eine Wohnung in München zu finanzieren, so Akman.
Foto: RainerSturm / pixelio.de
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