Zugegeben – es sieht gar nicht aus wie ein gestreiftes Tier aus Afrika, sondern eher wie ein Auto aus Ingolstadt. Aber der Name ist einfach. Und Einfachheit ist auch die Geschäftsphilosophie von Zebra Mobil – dem jungen Start-Up der beiden Münchner Matthias Hoene und Michael Ohr. Darum geben sie ihrem jetzt in München gestarteten Car-Sharing-Modell auch gleich ein neues Motto: „Wir sprechen lieber von Car-on-demand“, sagt Hoene.
Wer will schon gerne teilen. „Auf Abruf“ klingt eindeutig besser. Und ist vielleicht auf der Hintergrund für den Erfolg der vielen neuen Car-Sharing-Projekte. Man will das Autofahren nicht mehr erschweren, sondern die Nutzung vereinfachen.
„Das Angebot muss so flexibel sein wie bei einem Privatauto“, so die Vision von Hoene, der mit Zebra Mobil nun in München ein neues Angebot auf den Markt bringt. Drei Kriterien müssen für Hoene erfüllt werden, wenn man die Leute ins Gemeinschaftsauto locken will: Unabhängigkeit von den Stationen, Spontanität und transparente Tarife.
Mit Zebra meint Hoene, diese Ansprüche erreicht zu haben: Egal wann, wie weit und wohin man fährt: Jede Fahrt kostet pro Minute 25 Cent – inklusive Benzin und Vollkasko. Wenn der Motor aus ist, zahlt man nur die Hälfte.
Besonders attraktiv soll das Angebot durch die freie Parkplatzwahl werden. Das Auto kann in der zugewiesenen Parkzone überall abgestellt und angemietet werden. In insgesamt vier Parkzonen Schwabings wird es künftige möglich sein, ein Auto anzumieten.
Parken wie die Bewohner
Dass die derzeit zehn Autos des Betreibers auch auf Anwohnerparkplätzen abgestellt werden dürfen, war eine auf städtischer Seite lange diskutierte Entscheidung. Man hatte juristische Bedenken und fürchtete Ärger mit den Stadtteilpolitikern. Nach intensiver Prüfung und da auch die Bezirksausschüsse das Modellunterstützen, entwickelte man im KVR schließlich ein komplexes Konzept zur Verteilung der Lizenzen an Car-Sharing-Firmen. Denn bereits im April will BMW mit einem Mietwagen-Projekt an den Start gehen.
Die Politik erhofft ich vor allem eine Verringerung des Parkdrucks in der Münchner City. Langfristig könnten, so die Erwartung, attraktive Sharing-Modelle dazu führen, dass immer mehr Menschen auf die Anschaffung eines eigenen Autos verzichten.
Privater Nahverkehr?
Spannend wird die Auswirkung auf die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Dort fürchtet man allerdings keine „Kannibalisierungseffekte“. Um die Effekte zu überprüfen wird der Start der Car-Shareing-Projekte von einer umfassenden Evaluation begleitet. Nach zwei Jahren wolle man dann die Ergebnisse auswerten und gegebenenfalls nachsteuern, erklärtert Norbert Bieling, Leiter der Hauptabteilung Straßenverkehr im Kreisverwaltungsreferat anlässlich der Präsentation des Start-Ups auf dem Odeonsplatz. Gunnar Heipp von der MVG, ein Partner von Zebra Mobil, betont, dass er keine Kanibalisierungstendenzen befürchte. Zu attraktiv und preiswertet bewertet er das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in München.
Hier ein kleines Handy-Video, in dem der Gründer Matthias Hoene das Konzept in eigenen Worten erklärt und eine Umfrage zum Thema.
Leider in sehr schlechter Bild und Tonqualität.
In vier Parkzonen Schwabings startet Zebra Mobil nun mit zehn Audis.
Alle Infos finden Sie hier auf www.zebramobild.de
Bereits vor einigen Wochen diskutierten im Verkehrszentrum Experten über die Zukunft des Car-Sharings in München. Hier ein Protokoll von Green City.
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