„MÜNCHEN IST ZU GLATT. ES FEHLT AN RUINÖSEN“

Das Münchner Forum diskutierte über kreative Räume in der Stadt.

Das Münchner Forum lädt mit dem jungen Format „STADTfragen“ Studierende und Absolventen Münchner Hochschulen und Universitäten ein, die Synergien ihrer Fachdisziplinen zum Thema „Stadt“ auszuloten. So entstehen thematische Diskussionsabende, an denen bis zu drei studentische Arbeiten und Projekte vorgestellt und öffentlich diskutiert werden. In welchen Nischen wächst die Kunst? Mit dieser Frage beschäftigten sich die „STADTfragen“ des Münchner Forums am 26. März 2013 im Import Export in der Goethestraße.

Die Geographin Lisa Lampe stellt in ihrer Bachelorarbeit „München als Standort für bildende Künstlerinnen und Künstler“ dar. Roman Häbler, Absolvent der Europäischen Ethnologie der Ludwig- Maximilians-Universität, untersucht in seiner Magisterarbeit „Mögen sie Schmierfinken? Wir nicht!
– Eine kulturwissenschaftliche Annäherung“ die Bedeutung von Graffiti im öffentlichen Raum der Stadt München, und Toni Schade, er studierte Architektur, entwirft in seiner Diplomarbeit „Die Geschichtenfabrik – ein kritischer Ort für München“ einen Ort für Kunst und Subkultur am Max-Joseph-Platz. Der Münchner Bildende Künstler Franz Wanner, der für den erkrankten Toni Schade am Präsentationsabend kurzfristig einsprang, stellte das Konzept seines Teams Urban Membran „Tonnenviertel“ vor, mit dem es im Wettbewerb um die Nutzung der Jutier- und Tonnenhalle im zukünftigen „Kreativviertel“ an der Dachauer Straße den zweiten Platz belegte.

Lisa Lampe hat in ihrer Arbeit mehrere Standortfaktoren bestimmt, wie etwa die Identifikation der Kunstschaffenden mit der Stadt, die materielle Infrastruktur und die Vernetzung der Künstler untereinander, und insgesamt zehn freischaffende Künstlerinnen und Künstler in München interviewt. Hierbei kommt Lisa Lampe zu dem Schluss, dass die allgemeinen Rahmenbedingungen in München Künstler nicht explizit anziehen. Zwar gibt es in München recht gute Verdienstmöglichkeiten in Nebentätigkeiten, diese stehen jedoch vergleichsweise hohen Miet- und Lebenshaltungskosten gegenüber. Auch die arbeitsräumlichen Gegebenheiten bewegen kaum einen Künstler dazu, deshalb nach München zu kommen oder hier zu bleiben.
Es gibt weder große Industriebrachen, die von Künstlern als Ateliers genutzt werden können, noch Szenelokale, die als Treffpunkte und Vernetzungsplattformen dienen könnten. Der größte Kunstförderer ist die Stadt München mit ihrem Kulturreferat; die gegebenen Möglichkeiten werden von den Künstlern in der Regel auch angenommen. Was den Grad der Vernetzung anbelangt gibt es eher kleine Gruppen und lockere Zusammenschlüsse. Die Forschungsfrage beantwortet sich für Lisa klar: „München hat ein gering ausgeprägtes Milieu bildender Künstlerinnen und Künstler. Die Stadt hat keine explizite Anziehungskraft auf Künstler.“ (…)

Autorin: Sandra Liebmann

Lesen Sie den kompletten Artikel auf unserer Website: www.muenchner-forum.de

Fotocredit: Stella Lehn / Münchner Forum; Aus der Arbeit von Toni Schade



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