Pack an und mach die Welt ein bisschen süßer! #OneSweetWorld

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Ben Cohen und Jerry Greenfield sind weltweit bekannt – für ihre leckeren Ben&Jerry’s-Eiskreationen, aber auch für ihr Engagement für Umwelt, Fairen Handel und soziale Gerechtigkeit: Bereits in den Siebzigerjahren bemerkten die beiden Freunde als überzeugte Aktivisten der Friedensbewegung, dass sich viel mehr Menschen mobilisieren ließen, wenn sie Eis mitbrachten. Deshalb haben sie es sich seitdem zum Ziel gemacht, nicht nur immer keksigere Eissorten in immer mehr Ländern zu verkaufen, sondern „die Welt Löffel für Löffel ein bisschen besser zu machen“.

Vom Eis-Fan zum Aktivist?

Das fängt bei ihrer Unternehmensstruktur an: Obwohl die Marke vom großen Unilever-Konzern aufgekauft wurde, liegt das absolute Entscheidungsrecht bei einem unabhängigen Aufsichtsrat, bestehend aus Aktivisten von Organisationen wie Greenpeace oder Oakland. Dieser Aufsichtsrat hat Ben&Jerry’s Mission verankert, alle Produkte fair zu handeln, verantwortungsvoll wirtschaftlich zu handeln und sich sozial für die Gesellschaft zu engagieren. Die Firma setzt sich beispielsweise für familiär geführte Landwirtschaftsbetriebe, für gleichgeschlechtliche Ehe und gegen Rassismus ein.

Seit sechs Jahren mobilisiert Ben&Jerry’s auch die deutschen Eis-Fans zu mehr Engagement – mit einem Bus tourt die Crew durch Deutschland, verschenkt Eis und unterstützt dabei jeweils vor Ort eine lokale Initiative: Dafür krempeln sie ihre Ärmel hoch und packen konkret mit an, gemeinsam mit Eis-Fans, die freiwillig mithelfen.

One Sweet World: Soziales Engagement kann so süß sein!
2TimmDuffner_Foto@JochenQuast

Wirtschaftsstudium, Leiter eines Großkonzerns: Nun ist Timm Duffner „Social Activist“ von Ben&Jerry’s im deutschsprachigen Raum. Privat betreibt er einen kleinen Bio-Bauernhof.

„Wir sind natürlich trotzdem hauptsächlich eine Eismarke und haben nicht dieselben Fähigkeiten wie NGOs – deshalb suchen wir uns Partner, deren sozialen Projekte wir mit unserer Öffentlichkeit und sozialen Netzwerken unterstützen“, erzählt Timm Duffner, der als „verlängerter Arm“ des Aufsichtsrates die politische Arbeit von Ben&Jerry’s im deutschsprachigen Raum koordiniert. In diesem Jahr arbeiten sie zum ersten Mal mit der Amadeu Antonio Stiftung zusammen, die sich gegen rechtsextreme Ideologie und Gewalt einsetzt und sich dafür lokal bei praktischen Projekten für Opferschutz, Zivilcourage und Demokratie mitwirken. Mit der Aktion One Sweet World beteiligen sich Ben&Jerry’s und die Stiftung dieses Jahr an sehr verschiedenen Initiativen in elf deutschen Städten: In Rostock etwa bauten sie mit freiwilligen Helfern einen Frauen-Aufenthaltsraum im Flüchtlingsheim, in Stuttgart entwickelten die Engagierten neue Aktionen für die inklusive „Kulturinsel“ und Dresden wurde in einer Gemeinschafts-Gartenaktion von Geflüchteten und Ben&Jerry’s-Fans begrünt. Hinterher werden die fleißigen Helfer immer mit einer Menge Eis und einer Movie-Night belohnt.
Reine PR-Strategie? Nein, sagt Timm Duffner, dessen persönliches Interesse an Nachhaltigkeit ihn von der Arbeit in einem Großkonzern zu dem Job als „Social Activist“ brachte: „Seit wir mit der Amadeu Antonio Stiftung zusammenarbeiten, ist Ben&Jerry’s auch von immensen Diffamierungskampagnen der rechten Szene betroffen. Wären unsere Aktionen reines Marketing, würden wir an diesem Punkt aussteigen, weil so etwas der Marke schadet.“ Stattdessen sei dieser starke Gegenwind aber erst recht ein Ansporn, ihren sozialen Auftrag weiterzuführen: „Wir stehen mit hundertprozentiger Überzeugung hinter unserer Mission, es geht uns nicht nur um Werbung für das Eis.“

Ohne Fleiß, kein Eis
BenandJerrys_Movie Nights Tour

Belohnung und Entspannung nach den Mitmach-Aktionen #onesweetworld

Am Dienstag, 26. Juli, kam die Bus-Crew nach München, um die Organisation Madhouse bei der Renovierung ihres Gruppenraums tatkräftig zu unterstützen: Madhouse setzt sich für Rechte und Chancen junger Sinti und Roma in München ein, die auch heute noch stigmatisiert werden. „Viele verheimlichen deshalb ihre Identität und geben sich als Ex-Jugoslawen aus. Um diese Stigmatisierung zu überwinden und Vorurteile abzubauen, wollen wir gemeinsam mit jungen Sinti und Roma handwerken und dabei mehr über ihre Kultur erfahren“, erklärt Timm Duffner die Aktion im Madhouse.
Mitmachen, sich handwerklich austoben und dabei interessante Begegnungen machen konnte jeder – und hinterher natürlich unbegrenzt Eis genießen: Bei der Movienight im Beach38 erzählten erst die Ben&Jerry’s Bus-Crew, die Amadeu Antonio Stiftung und Madhouse über das Projekt vom Nachmittag, anschließend wurde „Ziemlich beste Freunde“ auf einer Open Air-Leinwand gezeigt. „Damit versuchen wir, die breite Öffentlichkeit zu erreichen und für Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Toleranz zu sensibilisieren – und ihnen zu beweisen, dass soziales Engagement auch eine wirklich süße Angelegenheit sein kann!“, sagt der Social Activist. Er hofft, dass sich noch viele tatkräftige Helfer für die weiteren One Sweet World-Aktionen melden, um sich ihr Eis quasi erst so richtig zu verdienen. „Wir können nicht die ganze Welt verbessern, nur weil wir einen Tag mit Flüchtlingen Gärten bepflanzen oder mit Sinti und Roma Wände einreißen. Aber mit One Sweet World zeigen wir den Leuten, dass es Spaß macht, gemeinsam was zu bewegen – denn nur so klappt es!“

In diesem Sinne: Love, Peace and Ice Cream!

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