Schöne und schreckliche Bilder der Stadt München

Ich heiße Thomas und bin 12 Jahre alt. Ich bin umgezogen und betrat zum ersten Mal mein neues Klassenzimmer.

Ein Beitrag von Nora im Rahmen des Schreibwettbewerbs zum 4. Münchner Klimaherbst.

Der Lehrer war noch nicht da, aber alle Schüler waren dabei, mit ihren Handys und iPods touch zu spielen. Sie interessierten sich gar nicht für mich. Doch da stand plötzlich ein Mitschüler auf, der auch ein Handy in der Hand hielt und fragte mich, was ich hier wolle.

Ich sagte, dass ich Thomas hieße und neu auf dieser Schule wäre. Doch er drehte sich einfach wieder um und spielte weiter. Ich war entsetzt von dieser Klasse. Doch zum Glück ertönte endlich der Schulgong und mein neuer Lehrer, Herr Huber, kam herein, stellte mich vor und begann den Natur-und-Technik-Unterricht. Ich interessiere mich für die Umwelt, doch anscheinend meine Mitschüler nicht.

In der Pause warfen wieder alle ihre Butterbrotpapiere auf den Boden. Langsam wurde ich sauer und dachte mir im Inneren: ,Irgendwann machen sie die Welt kaputt. Ich traute mich allerdings nicht richtig, etwas zu sagen, sammelte aber trotzdem den Müll heimlich vom Boden auf. Ich war davon überzeugt ,dass sie mir eines Tages dafür dankbar sein würden. Doch dann wurde ich von Felix angemacht. Ich sagte ihm, dass er so seine ganze Umwelt kaputt machen und, dass alles in einer großen Katastrophe enden würde . Doch Felix lachte nur und ging einfach weiter. Felix war blöd. Nur leider war er der beliebteste Junge, weil er so cool war. Alle lachten mich schließlich aus. Ich war traurig und deprimiert, mit Tränen in den Augen rannte ich in eine Ecke des Pausenhofs. Ein Lehrer kam auf mich zu und beruhigte mich. Er sagte, dass er es gut fände, dass ich so umweltbewusst sei.

Als die Schule aus war und ich gerade nach Hause ging, hörte ich plötzlich seltsame Stimmen hinter mir. Ich drehte mich um, doch da war nichts zu erkennen. „Das war bestimmt nur der Wind“, sagte ich leise zu mir selbst. Da kam plötzlich wieder diese rauchige Stimme und sagte mir: „Thomas, Thomas lass dich nicht von den anderen einschüchtern und kämpfe weiter für die Umwelt!“ Die Stimme war auf einmal wieder weg. So langsam bekam ich zittrige Beine, und ich wurde unruhig und rief mit lauter Stimme: „Wer ist denn da eigentlich?“

Doch dann war die Stimme wieder weg und ich ging weiter. Als ich zu Hause war und gerade im Bett lag und einen Comic las, musste ich an den doofen Felix und an die komische Stimme denken. Ich hätte fast wieder angefangen zu heulen, aber ich wollte ja keine Heulsuse sein. Doch da plötzlich – wie aus dem Nichts – tauchte auf meinem Schreibtisch eine kleine Figur auf. Es war ein Zwerg, der eine kleine grüne Mütze auf dem Kopf trug. Er bat mich mitzukommen und nahm meine Hand. Und plötzlich befanden wir uns mitten in einer anderen Stadt. Es war München. Der kleine Zwerg zeigte mir, dass München 2020 wirklich schön aussehen könnte.

Kurze Zeit später war ich auf einer schönen Wiese. Ein Mann warf seine Zeitung in den Papiermüll und um mich herum waren lauter glückliche Tiere. Da sagte der Zwerg: “Freu dich nicht zu früh!“ Ich hörte auf zu lachen und wunderte mich. So kann die Welt aussehen, wenn die Menschen den Müll trennen und nicht auf den Boden werfen. „Komm mit!“, rief der Zwerg.

Plötzlich befanden wir uns in einem anderen Teil der Stadt München. Dort war es sehr stickig und die Luft war verpestet. Überall war Müll. Es gab auch keine Tiere mehr. Alles wirkte wie ausgestorben. Bäume und Pflanzen waren ebenfalls verschwunden.

Alle Menschen waren unglücklich. Da sagte der kleine Zwerg: „Und so kann die Welt aussehen, wenn die Menschen keinen Müll trennen, alles auf den Boden werfen und sich in keiner Weise um ihre Umwelt kümmern.“ Ich war in diesem Moment geschockt. „Thomas, willst du, dass das 2020 so aussieht?“ Ich sagte natürlich: „Nein.“ – „Dann musst du es den anderen Menschen erklären, wie es 2020 aussehen könnte, falls sie nicht zur Besinnung kommen.“

Plötzlich war ich wieder in meinem Bett, mit dem Comic in der Hand. Da sagte ich mir, dass ich mich nie wieder unterkriegen lassen würde und mich durchsetzen werde. Am nächsten Tag erzählte ich alles meinen Mitschülern. Ich konnte sie überzeugen – und die Welt wurde umweltbewusster, weil es immer mehr Menschen gab, die sich für ihre Umwelt engagierten. Ihnen ist klar geworden, dass man unsere Erde gut pflegen muss, wenn man auch in Zukunft auf diesem Planeten noch leben möchte. Ich habe sogar durch meine Umwelt-Aktionen viele neue Freunde gewonnen und niemand lacht mich mehr aus – sogar Felix lächelt mir inzwischen freundlich zu.

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Flyer: (c) Florian Pick (wonders and sign, grafikdesign münchen)

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