Tipps für den naturnahen Herbstgarten

Herbst André Zehetbauer

Das Herbstlaub raschelt schon unter den Füßen. Was ist jetzt alles im
Garten zu tun? Im Umwelt-Tipp des Monats Oktober zeigt der BUND
Naturschutz in München (BN) ein paar einfache Tricks, mit denen Sie den
Kreislauf der Natur unterstützen können und selbst noch davon profitieren.

Mit wenigen einfachen Tricks können Gartenbesitzer jetzt ihren Garten
auf den Winter vorbereiten. Ein naturnaher Garten unterstützt den
Kreislauf der Natur. Er bietet vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung
für die Wintermonate. Der Garten wird gesünder und die Menschen sparen
dabei noch Arbeit und Kosten.

So leicht wird jeder Garten naturnah:

Nicht jedes Blatt muss entfernt werden, im Gegenteil. Eine Laubschicht
unter Gehölzen und auf Beeten schadet nicht. Während des Winters finden
dort Kleintiere Unterschlupf im Laub, außerdem schützt es den Boden. Bis
zum Frühjahr können die Blätter langsam verrotten. Rechtzeitig zur neuen
Gartensaison im Frühjahr lassen sich die Reste dann als natürlicher
Dünger in den Boden einarbeiten. Für Vögel sind die Insekten im Laub
eine wertvolle Winternahrung. Nur sehr dichte Laubpackungen auf
Rasenflächen sollten weggeräumt werden. Unter ihnen kann das Gras
verpilzen und absterben.

Für bei uns überwinternde Vögel ist das Nahrungsangebot im Winter knapp.
Im Garten sind Frucht- und Samenstände eine wertvolle Nahrungsquelle.
Deshalb Sträucher jetzt noch nicht abschneiden sondern möglichst bis zum
Frühjahr stehenlassen. In hohlen Pflanzenstängeln überwintern auch gerne
Nützlinge wie winzig kleine Wildbienen.

„Ein naturnaher Garten heißt ja nicht pure Wildnis und Nichtstun.
Sondern die Pflegearbeiten so zu legen, dass sie den Nützlingen nicht
schaden. Sollte der Nachbar über den vermeintlich unordentlichen Garten
die Stirn runzeln, lohnt es sich, mit ihm darüber zu reden. Vielleicht
macht er dann sogar mit. Allzu ordentliche und sauber gefegte Gärten
sind leider eine ökologische Wüste. Auch Nützlinge, die uns im nächsten
Jahr wieder helfen würden, können hier nicht überleben. Achten Sie bei
der herbstlichen Gartenpflege darauf, den Tieren nicht jegliche
Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeit zu nehmen“ rät Christian
Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Schneiden Sie Sträucher erst im Frühjahr außerhalb der Vogelbrutzeit bis
Mitte März. Da manche Vogelarten jedoch auch zu dieser frühen Zeit im
Jahr bereits mit dem Brutgeschäft begonnen haben können, ist in jedem
Fall besondere Vorsicht wichtig.

Auch Baumstümpfe oder Reisighaufen in einer ruhigen Ecke sind wichtig.
Nützliche Insekten und in Höhlen brütende Vögel können dort Unterschlupf
finden. Mit ein bisschen Glück suchen sich auch Igel oder andere
Winterschläfer den Platz zum Überwintern aus. Dann können Sie sich auch
im nächsten Frühjahr wieder an den kleinen Gartenhelfern freuen.

Glück hat auch, wer einen eigenen Komposthaufen aufbauen kann. Kompost
auf Gemüsebeeten und unter Stauden verbessert den Boden. So wachsen die
Pflanzen im nächsten Frühjahr gut. Außerdem wird damit der Einsatz von
Torf unnötig. Torf ist ein elementarer Bestandteil der deutschen Moore.
Moore gehören zu den bedrohten Lebensräumen. Ihr Schutz ist oberstes
Ziel zum Erhalt der Biodiversität. Intakte Moore schützen auch unser
Klima. In ihnen sind riesige Mengen CO2 gebunden. Auch aus
Klimaschutzgründen ist es deswegen sinnvoll, keinen Torf einzusetzen.

Laubbläser oder Laubsauger sollten im Garten nie eingesetzt werden. Sie
schädigen die Bodenökologie, gefährden Kleintiere, blasen Abgase in die
Luft und belasten die Nachbarschaft mit erheblichem Lärm. „Auch wenn es
unglaublich klingt: In den meisten Fällen geht die Arbeit mit dem Besen
oder Rechen sogar deutlich schneller als mit einem Laubbläser!“,
berichtet Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN in
München aus eigener Erfahrung.

Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon:
Tel. 089 / 51 56 76 – 0
Mo – Fr: 8.30 – 12.00 Uhr, Do zusätzl.: 13.30 – 17.00 Uhr

 

Foto: André Zehetbauer, flickr



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   gruenundgloria.de - Blog: Daniela Gassmann

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