Kolik auf dem Reiterhof

Die Gletscher schmelzen, Städte versinken und Eisbären ertrinken. Während in Medien mit Schreckensbildern vor den Folgen des Klimawandels gewarnt wird, werden Kinder mit  ihren Ängsten meist allein gelassen. Im Rahmen des Klimaherbstes hat der Bund Naturschutz Kinder aufgefordert, ihre Ideen und Gedanken zum Thema Klimawandel auf Papier zu bringen. An sieben Münchner Schulen wurden Schreibwerkstätten eingerichtet, in denen mehr als 80 Geschichten und Illustrationen entstanden.

Den Text von Carolin gibt es hier.

Es war acht Uhr, als Frau Dr. Meier ihre Tierarztpraxis betrat. Noch war alles ruhig. Sie wusch und desinfizierte ihre Instrumente und zog sich den weißen Arztkittel an. Kaum war sie damit fertig, klingelte auch schon das Telefon. „Praxis Dr. Meier, Facharzt für Tiere, hallo“, meldete sie sich. „Grüß Sie. Endlich erreiche ich Sie! Ich bin Frau Reitsberger. Wir haben schon seit einer Stunde ein großes Problem. Ein Pferd hier auf dem Reitsbergerhof leidet an einer schweren Kolik“, rief eine aufgeregte Frauenstimme in den Hörer. „Beruhigen Sie sich, ich komme gleich vorbei!“, erwiderte Frau Dr. Meier. Die Tierärztin machte sich sofort auf den Weg und nach einer halben Stunde stand sie vor dem erkrankten Tier. Sie hörte das Herz ab, untersuchte den Bauch und spritzte ein Antibiotikum. Schließlich nahm sie noch Blut ab und fuhr zurück in ihr Labor, um es zu untersuchen.

Als die Laborwerte feststanden, griff Frau Dr. Meier nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer des Reiterhofes. Frau Reitsberger meldete sich und die Tierärztin begann zu erklären: „Die Blutwerte des Pferdes enthalten Rückstände von Schädlingen. Die Insekten müssen in das Futter des Tieres gelangt sein.“

Sie machte sich wieder auf den Weg und diesmal nahm sie eine Heuprobe. Da sie ihr Mikroskop dabei hatte, begann sie gleich mit der Untersuchung. Schließlich entdeckte sie die Ursache der Kolik: In dem Heu waren viele kleine Lebewesen zu sehen. „Das Pferd hat die Schädlinge gefressen und so kam das Gift ins Blut. Die Insekten sind durch das zu warme Klima nicht abgestorben. In Zukunft müssen sie versuchen, das Futter kühler zu lagern.“

Die Besitzerin des Hofes bedankte sich und die Ärztin machte sich auf den Weg, in ihre Praxis. Denn es würden noch viele Patienten auf sie warten.

Carolin Sippel, 4. Klasse

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