Tollwood strahlt aus

Mit der Aktion „Kein Ausstieg vom Ausstieg!“ protestiert Tollwood gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und fordert von den Besuchern ihre Unterschriften gegen den Atombeschluss. Eine Aktion n Kooperation mit der Organisation „ausgestrahlt“ rut unter dem Motto „Return to Sender!“ zum kollektiven Fassversand auf. Dabei sollen Besucher ihr persönliches Atommüllfass, das sie kostenlos auf dem Gelände erhalten, an Bundeskanzlerin Angela Merkel senden. Bis zum Festival-Ende werden die Atommüllfässer in einem „Zwischenlager“ auf dem Tollwood deponiert.

Das Festival steht heuer ganz im Zeichen von schwarz-gelb. Damit sind die Farben der Atomkraft gemeint – aber auch die die von Union und FDP beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke. Auf dem Tollwoodgelände wurde ein fünf Meter hohes Atomfass errichtet. In dem begehbaren Ausstiegsturm zeigt der Fotografe Robert Knoth seine Bilder aus der verstrahlten Region um Tschernobyl.

Der Soundkünstler Kalle Laar kombiniert den Sound der Kernkraftwerkszentrale mit Klangspuren der Anti-AKW-Bewegung, »Energy Awareness«-Spots der American Nuclear Society und dem Summen der Atome zu einer antiatomaren Klanginstallation.

Unter dem Motto: „Return to Sender“ macht Tollwood auf das ungelöste Endlagerproblem hin. Jährlich wächst der hochradioaktive Atommüllberg um weitere 450 Tonnen. Die Frage der sicheren Entsorgung ist völlig ungeklärt. „Wir wollen keine Laufzeitverlängerung – und wir wollen diesen Müll nicht!“, heißt es auf der Website.

Mit »Return to Sender!« sollen die Münchner ein Zeichen setzen. Jeder ist aufgerufen, seinen Atommüll an Bundeskanzlerin Angela Merkel zurück zu schicken. »Atommüllfässer« in Miniaturformat erhält man kostenlos beim Ausstiegsturm. Dort werden sie zwischengelagert, bevor sie ihr »Endlager Bundesregierung« erreichen.

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