Die Tier-Gang fasst den Umweltvergifter

Die Gletscher schmelzen, Städte versinken und Eisbären ertrinken. Während in Medien mit Schreckensbildern vor den Folgen des Klimawandels gewarnt wird, werden Kinder mit  ihren Ängsten meist allein gelassen. Im Rahmen des Klimaherbstes hat der Bund Naturschutz Kinder aufgefordert, ihre Ideen und Gedanken zum Thema Klimawandel auf Papier zu bringen. An sieben Münchner Schulen wurden Schreibwerkstätten zum  eingerichtet, in denen mehr als 80 Geschichten und Illustrationen entstanden.

Den Text von Katharina gibt es hier.

Die Tier-Gang, das sind Tobi der Leguan, Lars die Echse, Fini die Ringelnatter, Kaya das Totenkopfäffchen und Mila die Hündin. Alle leben in einem Haus in Tierhausen. Es ist Nacht und alle Tiere schlafen friedlich, bis Kaya auf einmal ein Geräusch hört und aufschreckt. Sie schaut sich um und sieht gerade noch, wie ein schattenartiges Wesen um die Ecke huscht. Sie denkt: „Was war denn das? Also, das muss ich morgen unbedingt den anderen erzählen!“

Am nächsten Morgen erzählt sie sofort den anderen, was sie in der Nacht erlebt hat. Lars meint: „Wir können uns ja auf die Lauer legen, aber zuerst einmal müssen wir den Dachboden aufräumen.“ „Oh, nö“, rufen Tobi und Fini wie aus einem Mund. Doch nach dem Frühstück kommen sie dann doch mit.

Auf einmal ruft Mila erstaunt: „Hey, schaut doch mal, was ich gefunden habe!“ Die anderen laufen gespannt zu ihr. „Lars stöhnt: „Na, was soll an so einem Buch so Besonders sein?“ – „Schau doch mal genauer hin!“, sagt Fini genervt. Auf dem Buch steht: „TAGEBUCH VON Emilio Echsillio.“ „Das ist doch mein Ur-ur-Opa!“, ruft Lars aufgeregt.

Er nimmt Mila das Buch aus der Hand und fängt an, irgendwo daraus vorzulesen: „1. April 1988: Wir haben einen neuen Fall! Der dunkle Mann ist wieder da und treibt sein Unwesen in der Stadt. Wir wissen noch nicht, was er vorhat.“ – „Wow, lies weiter!“, ruft Kaya. „1. Mai 1988: Der Fall ist gelöst: Doch wir haben erfahren, dass Verstärkung gekommen ist. Wir sind weiter auf der Hut.“ – „Das ist ja krass. Schau mal an das Ende des Tagebuchs!“, meint Tobi. Lars blättert weiter bis zum Dezember im nächsten Jahr und liest: „31. Dezember 1998: Der schwarze Mann ist heute Mittag freigelassen worden.“ Jetzt blättert er ans Ende: „T. (Totales) T.(Tagebuch) G. (Geheimnis): Lars, wenn du das hier liest, bin ich vielleicht schon tot. Aber ich warne dich vor dem dunklen Mann, denn ich habe ihn hinter Schloss und Riegel gebracht. Ich glaube, deshalb wird er sich an dir rächen wollen. Damit du weißt, mit dem du es zu tun hast, ist hier eine Personenbeschreibung: Größe: ca. 1,95 m, Haarfarbe: schwarz, Augenfarbe: schwarz, Gesicht: oval, Merkmal: Er ist immer nur nachts zu sehen. Wenn man ihn sieht, denkt man, dass er ein herrenloser Schatten ist. Viele Grüße und pass auf dich auf, dein Ur-ur-Opa Emilio.“

„Wow, dann wissen wir ja, was Kaya heute Nacht gesehen hat“, sagt Mila. Lars ruft: „Kommt, wir gehen jetzt erst mal was essen. Ich habe Kohldampf.“ Sie gehen runter, und als sie etwas gegessen haben, legen sie sich etwas hin.

Als die Kirchturmuhr sie weckt, beginnt es schon zu dämmern. Fini sagt gähnend: „Ich richte uns erst mal was zum Knabbern her, ihr könnt euch schon mal auf die Lauer legen.“ Auf dem Weg zurück in Kayas Zimmer sieht Fini einen Schatten, der an der Hauswand entlang huscht. Sofort geht sie zu den anderen und sagt ihnen Bescheid. Das Knabberzeug stellt sie in aller Aufregung auf den Boden. Sofort ziehen sich alle an, rennen nach draußen und wollen die Verfolgung aufnehmen. Doch bevor sie ganz draußen sind, stolpert Tobi über das Knabberzeug, das auf dem Boden steht. „Mist“, flucht er und rennt hinter den anderen her. Als sie dann alle draußen sind, haben sie die Spur verloren.

Da hören sie ein Plätschern am Fluss. Schnell laufen sie hin. Dort hockt ein alter Mann, der den Inhalt einer Flasche in das Wasser schüttet. Danach lacht er hämisch. Die Flasche wirft er achtlos hinter sich. Kaya fängt sie geschickt auf und steckt sie ein.

Zuhause untersuchen sie die Flasche. Fini staunt: „Was du alles mitkriegst!“ Sie ziehen sich alle Handschuhe an, damit sie sich nicht die Hände schmutzig machen oder wichtige Spuren verwischen. Fini nimmt die Flasche, dreht sie um und liest vor: „Giftmischung XXL+! In genau zwölf Stunden oder weniger wird alles drum herum absterben, wohin Sie es schütten. Bei Gewässern ist die Wirkung noch viel stärker. Aber Vorsicht: Es können Menschen sterben, und wenn man es in Gewässer schüttet, die weit verbreitet sind, betrifft es viele große Bereiche, vielleicht sogar die ganze Welt!“ – „Ist ja gemein!“, bringt Lars hervor. Die anderen können nur stumm nicken. Als sie wieder Worte finden, ruft Lars aus: „Schnell, lasst uns etwas unternehmen! Jetzt weiß ich, wovor uns mein Ur-Ur-Opa Emilio gewarnt hat. Das sind ja echt fiese Typen!“ Sie schmieden einen Plan. So gegen 21 Uhr sehen sie die Gestalt des Mannes wieder. Sie verfolgen ihn. Es geht alles gut, bis Mila dummerweise über eine weggeschmissene Dose stolpert, die auf dem Boden liegt. Die fünf Freunde halten alle den Atem an, als die Gestalt bösartig ruft: „Wen haben wir denn da? Wollt ihr mit mir Verstecken spielen?“ – „1, 2, 3!“, schreit Tobi. Es geht alles ganz schnell. Lars richtet die Taschenlampe auf die Augen des Mannes. Mila, Kaya und Tobi rempeln den Mann, der zu Boden fällt, und fesseln ihn. In der Zeit ruft Fini die Polizei. Nach nicht mal drei Minuten, die jedoch eine Ewigkeit dauern, kommt endlich die Polizei mit zwei Wagen. In einen packen sie den Mann und im zweiten Auto fahren sie die Freunde nach Hause.

Zwei Tage vergehen und am dritten Tag bekommen sie Post vom Bürgermeister, der sie zu einem Fest einlädt. Am nächsten Tag holt er sie höchstpersönlich ab. Sie bekommen eine hohe Auszeichnung und jeder eine Medaille für besondere Verdienste. Man kann überall in den Medien lesen, was sie geleistet haben. Sie sind alle sehr stolz. Ihr Detektivbüro wird jetzt öffentlich ausgezeichnet. Jetzt kommen viel öfter Leute zu ihnen, die Hilfe brauchen. Sie haben sogar schon drei Fälle gelöst: einen Kuschelmenschen gefunden, eine Brille gesucht und zu guter Letzt noch einen Autodiebstahl geklärt. Es grüßt die Tier-Gang: Tobi, Lars, Fini, Kaya und Mila.

Katharina, 4. Klasse

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