Sticky: STADT: die Zukunft des urbanen Lebens

Münchner Klimaherbst: 05.10. – 21.10. 2011

Seit 2007 leben auf dem Globus mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Ein Trend der an Dynamik noch zunimmt. Nach UN-Prognosen steigt der Anteil der Stadtbewohner bis 2030 auf über 60 Prozent, 2050 werden es wohl 70 Prozent sein. Schon heute verbrauchen Städte 80 Prozent der Energie und der weltweiten Ressourcen. Urbane Räume werden künftig zwangsläufig zu ökologischen und sozialen Krisenherden. Zugleich kommt den Megacities die Aufgabe zu, Pioniere des Wandels zu sein. Es ist jedoch fraglich, ob sie sich ohne Druck von außen ausreichend schnell erneuern.

Nach Meinung der Experten kann die Transformation in zukunftsfähige Städte nur im Zusammenspiel von Staat und Gesellschaft, Stadtregierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entstehen. Wie gut sind politische Institutionen, also auch die Verantwortlichen in unseren Städten, für die Klärung der anstehenden Fragen gerüstet? Der Münchner Klimaherbst 2011 wird viele dieser Fragen im lokalen wie globalen Kontext in verschiedenen Veranstaltungsformaten aufgreifen, stadtweit diskutieren und mit unterschiedlichsten Methoden von Kunst bis Wissenschaft versuchen, Lösungsansätze dazu aufzeigen. Die Perspektive der Diskussionen ist dabei beispielhaft auch auf München gerichtet. Denn auch München muss sich auf klimatische Veränderungen vorbereiten. Wichtige Bereiche wie Energieversorgung, Gebäude, Stadtplanung und Mobilität, Landnutzung und Naturhaushalt, Verhalten und Lebensstile sind davon betroffen.

Pilotprojekt M: Ist München auf einem zukunftsfähigen Weg?

München ist einer der am dynamischsten wachsenden europäischen Ballungsräume. Es profitiert von diesem Wachstum, stößt aber gleichzeitig auch an räumliche und Ressourcengrenzen. Hier stellen sich vor allem folgende Fragen: Ist das Konzept der Metropolregion ein Lösungsansatz? Wer sind die Verlierer eines solchen Verdichtungsansatzes? Wie lässt sich ein solcher Ballungsraum demokratisch steuern? Welche Mitwirkungsmöglichkeiten gibt es für die Bevölkerung?

Ziel des Klimaherbstes 2011

Der Münchner Klimaherbst wird Vorstellungen und Entwürfe zum Umbau in ökologische, soziale und wirtschaftliche Städte aufgreifen und bündeln, um sie mit Aussicht auf Einfluss in die Gestaltung der eigenen Stadtpolitik einzubringen. Um eine möglichst breite Legitimation zu erreichen, sind Organisationen, Initiativen und Unternehmen aus allen gesellschaftlichen Bereichen eingeladen, das Programm mitzugestalten.

Inhalte

München und Megacities – lokale und globale Perspektiven

I. Transformation der Städte unter den Prämissen des globalen Klimawandels. Was ist zu tun? Realistische Perspektiven entwickeln, Gemeinschaft stärken und den öffentlichen Raum sichern

– Suche nach neuen Bündnissen in den Städten (Wirtschaft, Politik, Zivilgesllschaft etc)
– die demografische Herausforderung /schrumpfende Städte/ Stadtumbau
– soziale Polarisierung entgegenwirken: Gentrifizierung und Ghettoisierung
– Einwanderer in die Stadtgesellschaften integrieren
– Musterkommunen z.B. Basel, Amsterdam…
– Visionäre Modelle – die neuen Ökostädte
– Energienachfrage und den Mobilitätsbedürfnisse wachsender urbaner Räume

II. Wege zum sozial-ökologischen Stadtumbau am Beispiel Münchens (best practice Modelle)

– Thema „Stadt und Umland“
– die Zukunft der kommunalen Energieversorgung + Energiesparmodelle, Bausanierung
– die Zukunft der postfossilen Mobilität in München
– die Suche nach neuen Solidaritätsmodellen und Formen der Gemeinschaftlichkeit
– Bürgerbeteiligung „Von „Stuttgart 21“ lernen
– Geschichte des Bürgerprotestes in München (im Anschluß an die aktuelle VA -Reihe)
– die Rolle der Kunst und Wissenschaft beim Stadtumbau
– Neue Formen der Öffentlichkeit
– Urban Gardening


Veranstaltungen:

Insgesamt werden rund 75 Einzelveranstaltungen stattfinden. Durch unterschiedliche und ungewöhnliche Konzepte der Veranstaltungen können neue Milieus der Stadtgesellschaft erreicht werden. Neben klassischen Formaten wie Vorträgen, Workshops oder Symposien soll den Besuchern durch Kunstaktionen, Konzerte, Filme und Ausstellungen auch ein emotionaler Zugang zum Thema vermittelt werden.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Das Magazin zum Münchner Klimaherbst wird in einer Auflage von 50.000 Stück gedruckt. Die Verteilung des Magazins erfolgt an vielen Stellen der Stadt: Kooperationspartnern, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Bars sowie in den Münchner S-Bahnen. Regelmäßiger Versand von Pressemitteilungen an alle Münchner Tageszeitungen. Auf der Internetseite www.gruenundgloria.de können sich Besucher zum Programm und über Hintergründe informieren. Zusätzlich wird regelmäßig ein Newsletter verschickt. Social Media via Facebook und twitter.

Termine und Kontakte:

09.06.2011 Festlegung des Seitenplans im Magazins
01.07.2011 Redaktionsschluss für das Programm
05.08.2011 1. Korrekturrunde
29.08.2011 Anlieferung des Magazins
05.10.2011 Auftakt im Alten Rathaussaal
21.10.2011 Abschluss

Projektleitung: Frauke Liesenborghs, GCN, info@gcn.de
Programmkoordination: Jonas Bergmiller, GCN, jonas.bergmiller@klimaherbst.de
Öffentlichkeitsarbeit: Marco Eisenack, text:bau marco.eisenack@textbau.com
Veronika Heuwieser, text:bau veronika.heuwieser@klimaherbst.de

„Städte stehen im Zentrum der Probleme und bergen gleichzeitig alle Elemente zu ihrer Lösung: als verdichtete Orte menschlichen Zusammenlebens mit all ihrer sozialen und kulturellen Vielfalt, ihrem Reichtum an Wissen, ihrer demokratischen Öffentlichkeit, ihrer Kreativität und Innovationsfähigkeit.“ (Ralf Flücks, ehem. Bürgermeister von Bremen)

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Foto: Karen von Schmieden

4 Kommentare zu “Sticky: STADT: die Zukunft des urbanen Lebens”

  1. Bei diesen „Problemen“, die München betreffen, kann man eigentlich nur lachen! Wenn man dabei war, wie z.B. ein Besucher aus China ( Chef der Müll-Entsorgung von Gross-Shanghai) im saubersten Müllkraftwerk Deutschlands (KW-Nord), sich erstaunt umsah, weil er so etwas noch nie sah und dabei erzählte, er sei für die Müllentsorgung von 85 Millionen Menschen zuständig, so kann man nur staunen. Auch der Besuch von Experten aus Kairo, die erzählten, dass inzwischen an die 38 Millionen Menschen in Kairo Trinkwasser benötigen, aber ihre Abwasserproblem nicht lösbar seien, weil die wilden Siedlungen um Kairo einfach ihre Abwässer nicht entsorgt in das Grundwasser eindringen lassen, wo ja wieder das Trinkwasser herkomme, so ist der Laie oft entsetzt. Als Fachmann für Umweltfragen (seit 1970 beschäftige ich mich mit umweltrelevanten Problemen, siehe http://www.karl-schillinger.de),)erstaunt das nicht, sondern man muss sogar mit noch mehr nicht lösbaren Problemen (bei inzwischen 7 Milliarden Erdbewohnern) rechnen.

  2. Einen Tag später nach dem Ende des Klimaherbstes legen wir noch nach: vom 22.-23.10 findet dann die Öko und Fair Trade Messe „Fairena“ in der Reithalle in München statt und bietet nochmal ein buntes Vortragsprogramm. Lasst euch inspirieren. Eintritt frei!

  3. Sehr geehrte Damen und Herren,

    in unserer Broschüre der Offenen Akademie würden wir gerne mit dem oben zu sehenden Foto von Karen von Schmieden auf die Veranstaltung zum Münchner Klimaherbst in der Münchner Volkshochschule hinweisen. Könnten Sie mir zu diesem Zweck für das copyright ihre email-Adresse schicken?

    Herzlichen Dank im voraus und freundliche Grüße
    Madeleine Willing
    Offene Akademie
    Münchner Volkshochschule

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