Torf gehört ins Moor und nicht ins Beet- der Wabengarten


Klimafreundlich gärtnern ohne Torf könnt ihr im Wabengarten vom Green City e.V.. Der Gemeinschaftsgarten beteiligt sich an einer bundesweiten NABU Aktion zum Erhalt unserer Moore.

Der Garten

Seit dem Frühjahr 2010 teilen sich Green City e.V. und vier andere gemeinnützige Kollektive die Anlage im Ökologischen Bildungszentrum. Die Truppe aus Guerilla Gärtnerinnen und Gärtnern, Hartz IV-Empfängerinnen und Empfängern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Radio Lora und jungen Flüchtlingen unter der Fittiche von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. bewirtschaften gemeinsam die neun Parzellen in Wabenform mit buntem Pflanzkram von Gemüse bis zu Zierpflanzen für die Guerilla Aktionen. Seit dem ersten Spatenstich wird dabei nur torffreie Erde verwendet, um so das Ökosystem Moor zu schützen.

Was spricht gegen Torf?

Das Moor bietet nicht nur Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie die Bekassine, den NABU Vogel des Jahres 2013, sondern trägt auch einen entscheidenden Teil zu Klimaschutz bei: Intakte, wachsende Moore sind „Kohlenstoffsenken“. Im Zuge der Photosynthese nehmen Moorpflanzen CO2 in die Blätter auf und wandeln dieses in organische Substanz um. Diese wird durch die Stoffwechselprozesse der Pflanze sowie die Zersetzung des abgestorbenen Pflanzenmaterials jedoch nicht vollständig abgebaut, sodass ein Teil des organischen Kohlenstoffs im sauerstoffarmen Milieu tiefer gelegener Torfschichten ablagert wird. Auf diese Weise speichert ein intakter Moorkörper in der gemäßigten im Schnitt jährlich 20 bis 30 Gramm organischen Kohlenstoff pro Quadratmeter.

Da kommerzielle Blumenerde größtenteils aus Torf besteht, verbrauchen allein die Deutschen 10 Millionen Kubikmeter Torf jährlich- zwei Drittel im Erwerbsgartenbau, aber auch gut ein Drittel von Hobbygärtnerinnen und –gärtnern, sodass immer mehr Moorlandschaften gerade in Osteuropa verschwinden.

Torffrei Gärtnern

Torf als Düngemittel ist dabei eher schlecht als recht. Denn es verbessert zwar die Durchlüftung des Bodens, führt aber auf Dauer zu Nährstoffarmut und Bodenversauerung. Des Weiteren ist auch der scheinbare Vorteil der Wasserspeicherung eben nur ein scheinbarer. Torferde speichert Wasser zwar länger als Komposterde, sobald er  ausgetrocknet ist dafür  jedoch gar nicht mehr.

Inzwischen bieten fast alle Hersteller von Blumenerden torffreie Produkte an. Diese bestehen in der Regel aus Rindenhumus, Chinaschilf-, Holz-, Kokos- oder Hanffasern vermengt mit Sand, Lavagranulat und Tonmineralen. Diese Mischung, die in etwa natürlicher Komposterde entspricht, fördert die Bodenstrukturen und wichtige Bodenlebewesen und stellt eine bessere Nährstoffversorgung der Erde sicher.

Einziger Nachteil: die Pflanzen müssen häufiger gegossen werden, da die torffreie Erde Wasser nicht so lange speichern kann.

Wer nach einer bunten Abwechslung vom tristen Grau der Stadt sucht, ist im Gemeinschaftsgarten in der Englschalkinger Straße 166 herzlich eingeladen mitzugärtnern!

Foto: Green City

 

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