MÜNCHEN – Gerne verbirngen die Menschen ihre Freizeit draußen im Grünen. Doch oft verhält sich der Mensch dabei rücksichtslos und beschädigt gerade das, was er schätzt: Die unberührte Natur. Ein Beispiel für dieses skurrile Verhalten ist der bayerische Ski-Tourismus.
Skibegeisterte und Snowboarder möchten ihrem Sport an der frischen Luft in der freien Natur fröhnen. Die Anreise zu den Skigebieten geschieht überwiegend mit dem Pkw. Die Lifbetreiber halten riesige Parkflächen vor, für die wenigen Tage, an denen Ski gefahren werden kann. Hinzu kommt, dass der CO2 Ausstoß der Fahrzeuge dazu beiträgt, dass die Temperaturen und damit die Schneefallgrenze ansteigt. Mangels ausreichend Naturschnee in den Bayerischen Skigebiten, helfen die Liftbetreiber mit Kunstschnee nach.
Der Preis: Ein enormer Energieverbrauch
Riesige Mengen Wasser werden in Schnee verwandelt und in die Luft geblasen, um den Skibetrieb möglichst über die gesamte Saison hinweg sicherzustellen. Mit der dafür notwendigen Energie könnten rund 8.000 Haushalte ihren Strombedarf das ganze Jahr decken. Um die Beschneiungs-Anlagen zu installieren, müssen u.a. Leistungen verlegt werden. Dazu werden die empflindlichen Berghänge mit Baggern aufgerissen. Bodenerrosion und das Abrutschen von Hängen droht.
Zudem ist die Kunstschnee-Unterlage sehr hart. Auf diesem Untergrund enden Stürze häufiger mit schweren Verletzungen als auf Naturschnee. Die Alpinsportler sind also potentiell Opfer einer Technik, die ihnen helfen soll ihren Sport überhaupt ausüben zu können. Grotesk.
Und: Die Skisaison in Bayern dauert wenige Monate. In der Regel von Dezember bis März. Die Aufbauten und Funddamente der sogenannten Schneekanonen stehen das ganze Jahr über in der Landschaft und beeinträchtigen die Ästhetik der malerischen Berglandschaft, auf die die Bayern so stolz sind.
Der Freistaat Bayern unterstützt dieses Schneetreiben:
Alleine seit 2009 sind mehr als 11,7 Mio. Euro an öffentlichen Geldern aus Bayern für künstliche Beschneiungsanlagen geflossen (Stand Dezember 2011).
So heißt es in einem Dringlichkeitsantrag, den der SPD-Landtagsabgeordnete Ludwig Wörner mit Fraktionskolleginnen und -kollegen 2012 in den Bayerischen Landtag eingebracht hat. Wörner sind die Millionen an Förderung für Kunstschnee aus Steuermitteln ein Dorn im Auge. In dem Antrag wird die Bayerische Staatsregierung aufgefordert, die Subventionen für Beschneiungsanlagen einzustellen. Die Fraktionen der Regierungsparteien CSU und die FDP sowie die Freien Wähler haben den Antrag abgelehnt. Nur die SPD-Fraktion und die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen waren dafür.
Reporterin Christina Karlus hat Ludwig Wörner zu seiner Haltung gegenüber Beschneiungsanlagen interviewt. Zuvor hören Sie eine Umfrage von Verena Stahlberg. Sie hat Menschen in München befragt, was sie davon halten, dass der Freistaat Bayern Millionen-Beträge in den Bau von sogenanten Schneekanonen steckt. Die Moderation hat Antje Wicke.[audio:http://mrknister.podspot.de/files/Schneekanonen_POD.mp3|titles=Subventionen Beschneiungsanlagen stoppen]
übernommen
vom Blog Mr Knister’s Wundertüte.
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Mehr zum Thema auf Ludwig Wörners Internet-Seite.
Eine Variante in der Freizeit die Natur umweltschonend zu geniesen, finden Sie in meinen Beitrag Im Frühtau zu Berge… mit Bus und Bahn 🙂
Der Beitrag „Millionen für Kanonen“ ist Teil der Febraur-Sendung des phonstudio des Bund Naturschutz Kreisgruppe München. Ursprünglich hat das Freie Münchner Radio Lora 92,4 die Sendung in der Rubrik Radio Rainbow – Das Ökomagazin ausgestrahlt.
Fotonachweis:
Bild oben -> Kurt Michel / pixelio.de
Bild unten: -> www.ludwig-woerner.de
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