Biete Parkplatz gegen Baum, Herr Oberbürgermeister!

Hallo zusammen,

das ist jetzt kein Aprilscherz, wenn ich allen Ernstes behaupte, dass wir hier in München bis zum Jahr 2030 mindestens 100.000 Autos abschaffen werden, um auf den dadurch (kurzfristig) freigeräumten Parkplätzern am rechten Straßenrand 100.000 neue Bäume pflanzen zu können, die langfristig mithelfen werden, das Münchner Stadtklima zu verbessern. Um mit diesen zukünftig beherzt Auto-abschaffwilligen 100.000 MünchnerInnen in Kontakt zu kommen, wird mit diesem Satz an einem Infostand auf dem STREETLIFE FESTIVAL die Stadtverwaldungs-Kampagne eröffnet:

„Bitte Herr Oberbürgermeister,
pflanzen Sie einen Baum in meiner Straße – dafür gebe ich Ihnen auch gerne meinen Parkplatz frei.“

Für die Infostand-Anmeldung zum STREETLIFE FESTIVAL heuer an beiden Wochenenden (11./12. Juni + 10./11. September) habe ich heute diesen erklärenden Text aufgeschrieben:

Es gab beim MitDenken-Projekt 2012 diesen Vorschlag
„100.000 Bäume für München“ mit einer erfreulich hohen bürgerschaftlichen Stimmen-Bewertung und dazu noch sehr ähnlich „100.000 Bäume pflanzen – alten Baumbestand erhalten“ – während mein Vorschlag der ÖKOLOGISCHEN STADTVERWALTUNG im Voting nicht so weit nach vorne kam. Jedenfalls ist die Münchner Stadtbaurätin Prof. Elisabeth Merk von der Idee der 100.000 neuen Bäume für München sehr angetan und hatte daher beim Baureferat der LH München auch anfragen lassen, wie und wo diese 100.000 Bäume im Münchner Stadtgebiet noch gepflanzt werden könnten.

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Die Antwort aus dem Baureferat war ernüchternd: München hätte gar nicht mehr so viele freien Flächen für 100.000 neue Bäume verfügbar.
Die Stadtbaurätin hatte daraufhin die Idee, dass viele der neuen Bäume in den Umland-Gemeinden als „Münchner Geschenke“ gepflanzt werden könnten.

Dagegen sage ich, dass wir in München sehr wohl den Platz für mindestens 100.000 neue Bäume an den Straßenrändern bepflanzbar hätten, wenn hier nicht (in gefühlter Weise) etwa die Hälfte der in München zugelassenen 685.000 PKW den Großteil des Tages (und der Nacht sowieso) als STEHZEUGE diese Straßenflächen überparken täten. Am 1. Februar 2016 hatte ich bei einer Veranstaltung in der Rathausgalerie zur Jahresausstellung FREIRAUM 2030 die Stadtbaurätin darauf angesprochen, dass wir hier in München eigentlich nur 100.000 Auto-BesitzerInnen davon überzeugen müssten, ihre Autos abzuschaffen, wobei dann quasi als Belohnung dafür auf den freigewordenen Parkplätzen die neuen Bäume gepflanzt werden könnten – denn ansonsten wären solche „freien Parkplätze“ eh gleich wieder mit anderen Autos zugeparkt. Nun glaubte die Stadtbaurätin erst einmal nicht, dass sich überhaupt nur einige wenige MünchnerInnen von ihren Autos trennen möchten, um dadurch Pflanz-Plätze für neue Bäume zu gewinnen. Deswegen braucht eine solche einfache Rechnung „100.000 Autos weniger = 100.000 freie Parkplätze = 100.000 neue Bäume“ ein plakatives Thema und deswegen schaffe ich mit dieser Überschrift „Bitte Herr Oberbürgermeister, pflanzen Sie einen Baum in meiner Straße – dafür gebe ich Ihnen auch gerne meinen Parkplatz frei.“ den unmittelbaren bürgerschaftlichen Bezug (von BürgerIn zum Oberbürgermeister zur Stadtverwaltung) für diese Flächen-Umnutzungs-Idee.

Wenn nun selbst ein Unternehmen wie BMW schon darüber nachdenkt, dass für die „Freude am Fahren“ mit einem Auto nicht unbedingt auch der Besitz eines Autos notwendig ist und sich dieses verwegene Denken auch sehr gut mit einem entsprechenden Maßnahmen-Katalog verbinden lassen könnte, knüpfe ich hier noch mit dem Stadtverbesserungs-Projekt „Urbanes NaturNetz“ für das grüne Ziel FREIRAUM 2030 an, damit hier auch der stadtweite Vernetzungs-Gedanke durch alle Straßen ziehen kann.

Einen Standort-Wunsch für das STREETLIFE FESTIVAL habe ich hierbei dann auch schon: Möglichst nah am Stand von STATTAUTO MÜNCHEN ist die mögliche Publikums-Frage „Was mache ich denn ohne eigenes Auto?“ am allereinfachsten zu beantworten.

Da ich diesen Werkstatt-Beitrag zur PKW-Reduktion für neue Baum-Pflanz-Plätze sehr naheliegend mit dem „Urbanen NaturNetz München“ von URBANES WOHNEN e.V. in einer Infostand-Kooperation verbinde, weil die zugeparkten Straße im München des Jahres 2016 die zukünftigen neuen begrünten Freiräume im München des Jahres 2030 sein werden, ergänze ich die obige Erklärung noch mit dieser Kooperations-Anmeldung für URBANES WOHNEN e.V.:
Der Münchner Verein URBANES WOHNEN e.V. wird hier mit dem Stadtverbesserungs-Projekt „Urbanes NaturNetz München“ in der bewährten Infostand-Kooperation mit der Werkstatt für Ökodesign und lebendige Kunst GbR durch Herbert Gerhard Schön vertreten sein, weil er immer auch dort ist, wo Hege Wiedebusch ist. Das ist bei solch einem Werkstatt-Zwilling natürlich schon sehr praktisch.

Mit dem überaus anspruchsvollen 100.000-Bäume-Programm „Bitte Herr Oberbürgermeister, pflanzen Sie einen Baum in meiner Straße – dafür gebe ich Ihnen auch gerne meinen Parkplatz frei.“ können im Lauf der kommenden Jahre hierfür sehr viele GRÜNE TRITTSTEINE im „Urbanen NaturNetz“ des Münchner Stadtraums gesetzt werden. Beim MitDenken-Projekt 2012 hat sich der Verein URBANES WOHNEN e.V. auch schon am Thema der „100.000 Bäume für München“ orientiert und es gilt hier auch immer:
„Viel GRÜN hilft viel!“
– besonders in und für München.

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Es wäre natürlich wunderschön, wenn es heuer schon die ersten Briefe von Münchner BürgerInnen an den Münchner Oberbürgermeister geben könnte, mit denen die Bereitschaft zum Abschaffen des eigenen Autos erklärt wird – um damit dann eben zugleich auch den Wunsch nach einem Belohnungs-Baum in der unmittelbaren Wohnungs-Nachbarschaft zu formulieren. In diesem Zusammenhang denke ich natürlich auch an diejenigen Menschen, die noch nie ein eigenes Auto besessen haben und die sich auch keines anschaffen wollen. Solche Menschen fallen naturgegeben aus dem Wünsche-Raster der Parkplatz-Umwandlung in einem Baum-Platz – da überlege ich noch bei der Belohnungs-Auswahl.

Für junge Führerschein-Neulinge, die beim Projekt „Mein erstes Auto ist ein Fuhrpark!“ von GREEN CITY e.V. und STATTAUTO MÜNCHEN mitmachen täten, wäre ich hingegen sehr dafür, sie wie die anderen Auto-abschaffwilligen Menschen zu zählen und dementsprechend auch neue Bäume zusätzlich dort zu pflanzen, wo Neubaugebiete angelegt werden – also beispielsweise in Freiham oder auch schon im Münchner Nordosten.



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   gruenundgloria.de - Blog: Hege Wiedebusch

Am 28. Mai 1961 als HERBERT GERHARD SCHÖN in München auf die Welt gekommen, bis auf die Zeit von 1992 bis 1995 in Hepbach (ein Dorf bei Markdorf/Baden) nie anderswo gelebt als in München (und ein klein bisserl in Röhrmoos und Dachau). In der Zeit bei der Bundeswehr 1982 in Pinneberg auf der Bahnfahrt von dort nach München an einem Samstag in Kassel ausgestiegen und zur documenta zum Schauen und Staunen gegangen, die Idee der 7.000 Eichen von Joseph Beuys zur STADTVERWALDUNG Kassels ins Hirn gepackt, . . . 1996 wurde zusammen mit den eigenen Töchtern und den anderen Kindern der BN-Kindergruppe JOKI begonnen, in Johanneskirchen und Oberföhring junge kleine Bäumchen zu verpflanzen, um sie vor den Rasenmähern der Stadtgärtner und Hausmeister zu retten. Durch diese ersten Bäume-Wichtel-Aktionen entstand die WICHTLBAAMSCHUI als Projekt-Idee, . . . Und aus dem mit vielen Worten und Ideen aufgefüllten Hirn wurde hierbei die ÖKOLOGISCHE STADTVERWALDUNG gewortschöpft. Durch die einfache Beschäftigung mit Weidenbau-Aktionen und der sich daraus entwickelten Restholz-Verpflanzung der übrig gebliebenen Weiden-Stecklinge wurde zum Jahrtausendwechsel der HEGE WIEDEBUSCH geboren, . . .

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