Mit 40.000 bis 100.000 Besuchern ist an einem Tag bei den olympischen Spielstätten zu rechnen. Die Olympia-Gegner erwarten Hotel-Ruinen nach den Spielen. Markus Viellvoye, Pressesprecher der Grünen-Stadtratsfraktion, hat dazu Stellung genommen.
4. Grund gegen Olympia: Für olympische Tagesbesuche rechnet man mit Spitzen von bis zu 100.000 Zuschauern allein in Garmisch-Partenkirchen. Im Bereich der Romanshöhe in Oberammergau werden insgesamt über 40.000 Besucher – bei Langlauf 15.000 und Biathlon 25.000 – erwartet. Wie die Erfahrung früherer Olympia-Orte zeigen, waren die Hotelkapazitäten nach den Spielen viel zu groß. (Quelle: nolympia.de)
Unsere Frage: Wie will man Hotel-Ruinen nach Olympia vermeiden?
Markus Viellvoye: Hotels sind im Raum Garmisch-Partenkirchen nach unserer Erkenntnis zur Genüge vorhanden.
Die bestehenden Hotels stammen jedoch oft aus den 60er und 70er Jahren und haben häufig eine entsprechend schlechte Energieeffizienz. Die Energieeinsparpotenziale sind entsprechend groß: Mit dem Leitprojekt „München 2018 Hotels“ (Teil des Umweltkonzepts der Bewerbung) bietet sich die Chance, Hotels mit Fördermitteln energetisch zu sanieren.
Davon abgesehen fällt diese Frage eindeutig in die alleinige Planungshoheit der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen. Münchner Politiker, die sich hier mit guten Ratschlägen einmischen wollten, würden sehr bald und sehr deutlich zurückgewiesen werden.
Foto: Greta Lutterbach (www.jugendfotos.de)
Olympische Winterspiele werden nicht das Grundproblem lösen, dass viele Hotels und Pensionen renovierungsbedürftig sind – und dass insgesamt der Tourismus im bayerischen Alpenraum nicht mehr wesentlich zunehmen wird.
Energie zu sparen, ist für ein Hotel nur interessant, wenn es ausgelastet ist. Ein unausgelastetes Hotel ist energetisch und ökonomisch eine Verschwendung, und es wird über kurz oder lang geschlossen.
Die Planungshoheit der Marktgemeinde ist ja auch nicht gerade ein Argument dafür, dass man Steuergelder für Olympische Winterspiele ausgibt. Vielleicht hätte man nicht den Münchner Grünen-Fraktionssprecher befragen sollen?
Was sagen die Hoteliers, die Gemeinde, das Wirtschaftsministerium, Tourismusexperten?