Kreativquartier soll eine Mitte bekommen

Konkretes ist aus den Wettbewerbsergebnissen jedoch nur zu erahnen.

Was soll aus der Jutier- und der Tonnenhalle im künftigen Kreativquartier an der Dachauer Straße werden? Das wollte das Kulturreferat, das gemeinsam mit Planungsreferat für das Projekt verantwortlich ist, in einem Ideenwettbewerb ermitteln. Dessen Ergebnis hat offenbar nicht voll überzeugt; denn ein erster Preis wurde nicht vergeben. Prämiert wurden zwei noch ziemlich wolkige Konzepte. Wir stellen sie kurz vor.

Das Konzept „Jutier“ (es wurde erarbeitet vom Team Jutier) spricht unter dem organisatorischen Dach einer Betriebs-GmbH von drei Säulen, von einem Produktionshaus, zweitens von Modulen und drittens von Räumen für die Kreativwirtschaft. Im Produktionshaus möchte das Team Jutier mit Tilmann Broszat, Walter Delazer, Gabriel Döll, Angelika Fink, Werner Kraft, Karl Wallowsky und Falk E. Woldt, das dieses Konzept vorgelegt hat, Künstler oder Projekte in einem Zeitraum von zwei bis sechs Wochen beheimatet sehen und daneben Raum für freie Produktionen für eine Zeitspanne von sechs Wochen bis zu drei Jahren zur Verfügung stellen. Eine langfristige Zusammenarbeit mit institutionellen Partnern soll bis zu sieben Jahren möglich sein. Besonderes Augenmerk soll Nischen-, Debut und Startup-Projekten gelten. Mit dem Konzept „Jutier“ soll das neue Haus Anschluss an die überregionale und internationale freie Szene und an schon beste- hende Produktionsstätten der Darstellenden Kunst finden.

Die angedachten Module reichen von städtischen Festivals für das Tanz-, Sprech- und Musiktheater über ein freies Theater mit eigener künstlerischer Verantwortung und eigenem Budget bis zu Künstlervereinigungen der Musik (Komponisten, Musiker und Musikwissenschaftler), einer freien zeitgenössischen Tanzkompanie mit internationaler Bedeutung und einem Verwaltungszentrum für den

zeitgenössischen Tanz. Das Modul „Orchester“ soll ein international renommiertes Orchester mit dezi- diert zeitgenössischem und experimentellem Reper- toire aufnehmen, im Modul „Performance“ sollen Regisseure, Schauspieler, Choreografen, Tänzer, Dramaturgen, Theaterwissenschaftler, Komponisten, Sänger/ Musiker, Bühnenbildner etc. performative Konzepte und Projekte erarbeiten. Ein Modul „Inter- kulturelle Bildung“ soll diese Arbeit ergänzen. Eine dritte Säule soll der Kreativwirtschaft Räume geben, deren Akteure untereinander vernetzen und sie nach außen wahrnehmbar machen.

Das Konzept „Tonnenviertel“ (vom Team Memb- ran Urban mit Philipp Dettmer, Julian von der Schu- lenburg und Franz Wanner) nennt fünf Wesensmerk- male: erstens Räumlichkeiten und ein inspirierendes Arbeitsumfeld für Künstler und Kreative, sowohl
als dauerhafte Mieter als auch in einem Artist-in- Residence-Programm, zweitens temporäre Veran- staltungen durch externe Kooperationspartner und Nutzer, drittens eine Plattform für den Austausch und die Begegnung mit den Menschen im Stadtquartier, den Münchnerinnen und Münchnern (insbesondere Kindern und Jugendlichen) und Besuchern der Stadt, viertens als attraktiver Lebensraum im Stadtgebiet und gern besuchter öffentlicher Raum sowie schließ- lich fünftens als internationaler Netzwerkknoten der kreativen Szene.

Münchner Form

Autor: Gernot Brauer

Fotocredit: Team Membran Urban (Aus dem Konzept „Tonnenviertel“ )



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