Oberammergau vs. Oberstdorf

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nolympia.de ist mit den „18 Gründen gegen Olympia“ zur viel zitierten Website der Olympia-Gegner geworden. Aber wie stichhaltig sind die dort genannten Vetos eigentlich. Der Pressesprecher der Grünen-Stadtratsfraktion, Markus Viellvoye, hat zu den Gegenargumenten der Gegnern in 11 Antworten Stellung bezogen. Heute zur Nutzung der Sportstätten.

3. Grund gegen Olympia: Viel Geld und Natur sollen in Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau und Schönau am Königssee vernichtet werden, während die modernen Sportstätten in Ruhpolding, Oberstdorf und Inzell ungenutzt bleiben. (Quelle: nolympia.de)

Unsere Frage: Wieso nutzt man nicht die vorhandenen Sportstätten?

Markus Viellvoye: Von Beginn an haben die Olympiakritiker erklärt, es sei ein schwerer Verstoß gegen das Ziel der Nachhaltigkeit, die bestehenden Sportanlagen in Ruhpolding und Oberstdorf („München plus 4“) nicht in die Spiele zu integrieren.

Doch abgesehen davon, dass ein solch dezentrales Konzept vom IOC nicht akzeptiert wird (Annecy wurde aus genau diesem Grund aufgefordert, sein Sportstättenkonzept zu überarbeiten), darf man die ökologischen Vorteile von „München plus 4“ nicht überschätzen. Schließlich müsste man in Oberstdorf noch ein zusätzliches Olympisches Dorf (inklusive Kantinen, Polikliniken, Service Center etc.) bauen. Und auch die Olympiagegner warnen ja auf ihrer Website vor angeblich „enormen Verkehrsströmen“ durch „die räumliche Aufteilung der Einzeldisziplinen zwischen München, Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau und Königssee.“ Hier stellt sich die Frage, was die Olympiagegner im Sinne der Nachhaltigkeit nun eigentlich für den besseren Weg halten: Weniger Verkehr durch ein möglichst zentrales Sportstättenkonzept? Oder die Nutzung vorhandener, aber weit auseinander gelegener Sportstätten mit der logischen Folge von mehr Verkehr?

Man darf wohl davon ausgehen, dass die Olympiabewerbung es nur falsch machen kann.

Foto: Emelina Michels (www.jugendfotos.de)



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   gruenundgloria.de - Blog: Marco Eisenack

1 Kommentar zu “Oberammergau vs. Oberstdorf”

  1. Hilmar Sturm sagt:

    Mir ist es eh schon schleierhaft, wie man Olympische Winterspiele so auf den halben bayerischen Alpenraum verteilen kann. Hier was, da was – und München ist ja doch ein großes Stück von den Alpen weg.
    Die Verkehrsströme sind ohnehin sehr groß, die entstehen.
    Oberstdorf ist pleite, nachdem es viel in seine Wintersportstätten investiert hat. Und haben diese Investitionen dauerhaft mehr Besucher angezogen, die auch Geld in der Gemeinde lassen? Mir ist davon nichts bekannt. Was sagen die Experten?

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