warum beschleicht mich nach dem Lesen Ihres Artikels „Baumfällung war genehmigt“ wieder einmal der unangenehm gefühlte Gedanke, dass hier erneut die im Ackermannbogen-Quartier bürgerschaftlich aktiven BewohnerInnen von der Münchner Stadtverwaltung nach allen Regeln der bürokratischen Kunst verschaukelt werden?
Beim Beteiligungs-Workshop zur Gestaltung der „Urbanen Mitte“ des Quartiers im Frühjahr 2011 wurden von VertreterInnen der Münchner Stadtverwaltung öffentliche Aussagen zur Planungs-Situation in einer Art und Weise gemacht, die wohl vor allem nur stark beruhigend wirken sollten die Narkose-Phase.
Dann wird „ausnahmsweise“ – weil technisch leider unumgänglich – ein großer Teil des Baumbestands, der netterweise in anderen Planungs-Zusammenhängen noch als „Stadtwald“ bezeichnet wird, abgeholzt die Operations-Phase.
Jetzt stehen nur noch Einzelbäume im Gelände, die aber natürlich erhalten bleiben sollen, weil solche Rest-GRÜN-Bestände auf alle Fälle sehr wertvoll sind und daher (vielleicht) als urbane Gestaltungs-Elemente existieren dürfen; die REHA-Phase.
Relativieren + Entschuldigen + Hinhalten + Aussitzen
Nun haben wir gerade nur noch einen letzten Monat im >Internationalen Jahr des Waldes 2011< zu bedenken: Die Münchner Stadtpolitik engagiert sich vehement für den Schutz tropischer Regenwälder und für den globalen Klimaschutz – sehr gut. Die Münchner Stadtpolitik rätselt andererseits über die richtigen und wirksamen Maßnahmen zur Feinstaub-Reduzierung in unserer Stadtluft – weniger gut.
Und . . .
Und die Münchner Stadtpolitik lässt viele viele Broschüren zu den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und so fort drucken, hält sich selber aber nicht daran – ganz schlecht.
Eine solche Stadtpolitik gefällt mir überhaupt nicht.
Genau deswegen möchte ich aber auch sehr gerne die gefährlichen Munitions-Funde sehen, die beim Aufgraben im Gelände der ehemaligen Kaserne ans Tageslicht kommen werden.
Mit aufmerksamen Grüßen aus dem Münchner Nordosten,
Hege Wiedebusch
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