Volle (Schnee)kanone?

Schneekanone

Argumente gegen die Olympischen Spiele 2018 findet man viele. Kritisiert wurde oft die Umweltbelastung und der erhebliche Wasserverbrauch der durch die Beschneiung entstehen würde. Der Pressesprecher der Grünen-Stadtratsfraktion, Markus Viellvoye, hat zu den Kritikpunkten der Olympia-Gegner Stellung bezogen.

2. Grund gegen Olympia: Für die Grundbeschneiung (30 cm) von 1 ha Piste werden mindestens eine Million Liter (1.000 Kubikmeter Wasser) benötigt. Die sogenannten „Nachbeschneiungen“ der gleichen Fläche (1 ha) erfordern zusätzliche ein bis zwei Millionen Liter Wasser. (Quelle: nolympia.de)

Unsere Frage: Stimmen diese Zahlen? Wie wollen das die Befürworter ökologisch ausgleichen?

Markus Viellvoye: Diese Zahlen decken sich mit den Angaben des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, sind also unstrittig.

Natürlich muss man die Beschneiung von immer mehr Flächen im gesamten Alpenraum zum Zwecke des Skitourismus grundsätzlich kritisch bewerten. Das Wasser fehlt in den natürlichen Gewässern und kehrt irgendwann durch Verdunstung in den natürlichen Kreislauf zurück. „Ausgleichen“ lässt sich dies für die Zeit, in der es als Schnee auf den Pisten liegt, nicht. Und auch der Energieverbrauch ist ja beträchtlich – allerdings werden alle zusätzlich durch die Olympischen Spiele erzeugten CO2-Emissonen kompensiert.

Beschneiungsanlagen sind genehmigungspflichtig. Im Genehmigungsverfahren sind auch gewässer- und fischökologische Belange  zu wahren – einem Gewässer darf nicht mehr Wasser entnommen werden als für den Erhalt des Ökosystems notwendig ist.

Die alpinen Skipisten in Garmisch-Partenkirchen werden ohnehin jedes Jahr für die Zwecke des normalen Skitourismus beschneit. Diese Beschneiung wird also nicht durch die Olympischen Spiele verursacht.

Die Beschneiungsanlagen für die nordischen Skiwettbewerbe – voraussichtlich in Schwaiganger – werden ebenso wie die gesamten Sportstätten an diesem Ort nur temporär errichtet. Diese zusätzliche temporäre Beschneiung dürfte in Relation zu den gesamten 600 ha Beschneiungsfläche in Bayern mengenmäßig kaum ins Gewicht fallen.

Die Ausrichtung von Wintersport-Großereignissen ist ohne Beschneiungsanlagen nicht mehr vorstellbar. Wer also künstliche Beschneiung grundsätzlich ablehnt, macht auch dem Hochleistungswintersport und vielen beliebten Veranstaltungen mit Zehntausenden von Zuschauern den Garaus.

Aber das wollen wohl auch die Olympiagegner nicht. Denn selbstverständlich  würden ja auch „die modernen Sportstätten in Ruhpolding und Oberstdorf“, deren Einbindung in das Olympiakonzept die Kritiker fordern, nicht ohne künstliche Beschneiung auskommen.

Foto: Roland Zumbühl



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   gruenundgloria.de - Blog: Marco Eisenack

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