Sie sind für die Produktion dieses süßen, klebrigen Zeug zuständig. In weichem Gelbton und sirupartiger Konsistenz bestechend lecker – ich spreche hier von Honig. Aber die fleißigen Bienchen sind nicht nur für Schleckermäuler wichtig, sie kümmern sich vor allem um die Bestäubung unserer Blumen und Nutzpflanzen. Während in vielen asiatischen Ländern bereits durch Handarbeit die Bäume bestäubt werden, lassen die USA zu gegebener Zeit mobile Bienenschwärme über ihre riesigen Äcker und Felder ziehen.

In Deutschland kann man ganz einfach selber zum urbanen Imker werden: Johannes von der BIENENBOX erklärt uns das WIE und WARUM etwas genauer. Außerdem ist der Imkerkurs mit Auftakt am 16. Mai noch nicht voll belegt, wie die anderen Termine – sichert euch jetzt einen Platz!

5 MAL BIENENBOX

1. Worum geht es bei euerm Projekt?
Wer Bienen in der Stadt hält, leistet einen aktiven Beitrag dem Bienensterben entgegen zu wirken. Für die Honigbiene ist gerade der urbane Raum ein idealer Rückzugsort. Deshalb haben wir mit der Bienenbox eine Behausung konstruiert, um Bienen auch in der Stadt ein artgerechtes Zuhause zu geben. Wenn man keinen Garten hat, kann man die Box beispielsweise auch an den Balkon hängen. Mit dem gemeinnützigen Verein Stadtbienen e.V. bieten wir eine Plattform zum Austausch rund um das Thema Bienenhaltung an. Außerdem wollen wir in Workshops und Seminaren möglichst vielen Leuten das Imkern näher bringen.

2. Warum tut ihr das?
Das Bienensterben geht jeden von uns etwas an! Durch den kontinuierlichen Rückgang der Bienenvölker seit den 1990er Jahren ist vorallem die ökologische Vielfalt und die Nahrungsmittelversorgung in Gefahr. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, drohen 75% unserer wichtigsten Kulturpflanzen zu verschwinden, denn die Biene trägt durch ihre Bestäubungsleistung zu einer großen Artenvielfalt bei. Im Gegensatz zum Land, sind Bienen in der Stadt weniger Pestiziden und keinen Monokulturen ausgesetzt. Sie finden das ganze Jahr hindurch ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot.

3. Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?
Angefangen hat alles, als ich einen urbanen Garten zusammen mit meiner Mietergemeinschaft aufgebaut habe. Dies war auch ein geeigneter Standort für Bienen, über meinen Opa bin ich früher schon mit der Imkerei in Kontakt gekommen. Weil der Garten geschlossen wurde, brauchten meine Bienen irgendwann ein neues Zuhause. Inspiriert von vielen verschiedenen Konstruktionen, baute ich eine Bienenbehausung, die eine Bienenhaltung an meinem Balkon erlaubte. Damals habe ich noch privat über die Imkerei gebloggt, seit der Gründung von Stadtbienen e.V. beschäftige ich mich seit April 2014 beruflich mit dem Thema Bienen, was mir sehr viel Spaß macht.

4. Woran könnte es jetzt noch scheitern?
keine Bienen -> keine BienenBox

5. Wie kann man mitmachen?
Ganz egal, ob ihr selber Bienen halten möchtet, oder euch nur für das Thema interessiert: Mitmachen könnt ihr auf verschiedene Art und Weise: Wir bieten Seminare und Workshops zur Bienenhaltung an. Besonders Einsteiger, die sich bisher nicht mit dem Thema Imkern beschäftigt haben, können bei uns lernen, was man bei der Bienenhaltung beachten muss. Wenn ihr selbst keine Bienenbox auf dem Balkon oder im Garten haben wollt, könnt ihr trotzdem andere Bienenhalter unterstützen, indem ihr eine Patenschaft für ein Bienenvolk übernehmt. Außerdem sind wir sehr an dem Wissensaustausch der Imker und Imkerinnen untereinander interessiert. Uns ist wichtig, dass jeder Imker sich seiner Verantwortung bewusst ist, die die Imkerei mitsichbringt. Auf www.stadtbienen.org wollen wir demnächst Bienenfreund*innen in ganz Deutschland die Möglichkeit geben auf einer Onlinekarte ihren Standort zu vermerken. Dadurch können Imker*innen miteinander in Kontakt treten. Auch andere Interessierte können sich hier eintragen und beispielsweise um Hilfe beim Start bitten.

5 MAL BIENENBOX IN MÜNCHEN

1. München in drei Worten.
Sonniger als Berlin!

2. Wo ist in München für Dich die Welt immer in Ordnung?
Im Englischen Garten.

3. Warum braucht München die BienenBox?
Weil München eine grüne Stadt ist. Davon sollen auch die Bienen profitieren.

4. Dein Lieblingsplatz in der Stadt?
Die Glockenbachwerkstatt im Gärtnerplatzviertel: Feierabendbier in der Sonne!

5. Kultur-Tipp: Was sollte man sich in München zurzeit anschauen?
Münchner Kammerspiele Kraut und Drastik

5 MAL DU – Johannes

1. Was gefällt dir besonders am Imkern?
Meinen Balkon mit 45.000 Mitbewohnerinnen zu teilen.

2. Welches Buch sollte jeder lesen?
Bienen halten in der Stadt von M. Kohfink gibt einen guten Einblick für Imkeranfänger.

3. Welchen Internetlink empfiehlst du?
Schlecky Silberstein

4. Der beste Song zum Weltverbessern?

Laid Back- Baker Man

5. Beichte: Welcher Klimasünde verfällst du?
Ich fahre mit einem alten Wohnmobil in den Urlaub.

Fotos: Bastian Greshake und gargoris via CreativeCommons

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