Wer kennt das nicht: Monatelang vergräbt man sich unter Bücherbergen, zerbricht sich den Kopf über die Gedanken kluger Menschen, jeder Satz ein Kampf. Und dann? Nach dem Abgabetermin verstaubt die Seminar-, Master- oder Diplomarbeit auf der externen Festplatte. Agnes Förster will dem Abhilfe schaffen. Sie hat das Projekt „STADTfragen“ ins Leben gerufen.
1. Warum tust du das?
Das Münchner Forum möchte in der Stadt München den Dialog über Stadt anregen. Ich finde es ganz wichtig, dass dabei verschiedene Generationen ins Gespräch kommen und voneinander lernen. Daher haben wir die Diskussionsplattform für junge Ideen ins Leben gerufen.
2. Worum geht es bei deinem Projekt?
Wir wollen junge Menschen ermutigen, Disziplinen übergreifend über Stadt nachzudenken und zu diskutieren. In Studienarbeiten stecken viele Arbeitsstunden, Recherchen, Ideen, Lösungsansätze. Doch meistens verschwinden sie in der Schublade. Das Münchner Forum bietet eine Plattform, eine Öffentlichkeit für alle jene Seminar-, Abschluss-, Entwurfsarbeiten, die sie mit Stadt beschäftigen. Stadt begreifen wir dabei ganz weit: ingenieurmäßig, gesellschaftswissenschaftlich, geisteswissenschaftlich, künstlerisch – vom Straßenzug bis zur Metropolregion.
3. Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?
Die Idee ist ein halbes Jahr alt, die Umsetzung ist im Gang. Jetzt läuft die Ausschreibung. Im Herbst wird es die erste öffentliche Diskussionsrunde geben. Je nach Resonanz planen wir eine Fortsetzung als Reihe.
4. Woran könnte es scheitern?
STADTfragen steht und fällt mit der Qualität und fachlichen Bandbreite der eingereichten Studienarbeiten. Wir sprechen Studierende ganz unterschiedlicher Studiengänge und Hochschulen an – und hoffen auf Resonanz.
5. Warum sollte man mitmachen?
Wir müssen zukünftig Stadt wesentlich vernetzter denken, planen, leben. Mit weniger Ressourcen gilt es, mehr Qualität zu erzeugen. Dafür muss man aus dem geschützten Bereich der eigenen Fachdisziplin heraus treten und den Austausch – Widersprüche wie Synergien – mit anderen Fachleuten suchen. Das macht Spaß und erfordert auch ein bisschen Mut. Für diese interdisziplinäre und öffentliche Bühne werden wir eine angenehme Atmosphäre schaffen – eine nette Bar, ein Café, ein Salon. Die Planungen laufen.
5 MAL MÜNCHEN
1. München in drei Worten:
Regenschauer, Fahrrad, Theresienwiese
2. Wo ist in München für Dich die Welt immer in Ordnung?
Englischer Garten Nord.
3. Wochenends: Dein Ausflugstipp im Münchner Umland?
Jachenau.
4. Wochentags: Deine drei wichtigsten Nahversorger?
Obst- und Gemüse Löwenzahn, Bäckerei Neulinger, Fischladen an der Großmarkthalle.
5. Kultur-Tipp: Was sollte man sich in München zur Zeit anschauen?
Die Ausstellung Fotografie für Architekten in der Pinakothek der Moderne.
5 MAL DU
1. Was darf in Deinem Kühlschrank nicht fehlen?
Sahne.
2. Welches Buch sollte jeder lesen?
Frederic Vester: Die Kunst vernetzt zu Denken.
3. Welchen Internetlink empfiehlst Du?
http://www.bfi.org/
4. Der beste Song zum Weltverbessern?
Ohne Anspruch auf Verbesserung: Bach Cello Solosuiten.
5. Beichte: Welcher Klimasünde verfällst Du gerne?
Vollbad.
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