Die großen Unbekannten

Nachdem die Wahl zur Olympiastadt 2018 gelaufen ist, kann sich München nun gemütlich auf die nächste Auszählung vorbereiten: Kommunalwahlen 2014. Das Gerangel um die Kandidatenplätze läuft in allen Parteien. Wer ist der Richtige für die Zeit nach Ude? Da wird im politischen Geschäft gerne in Meinungsumfragen geblättert. Ziemlich ernüchternd, was die SPD-Bewerber da auf den 301 Seiten der aktuellen mifim-Studie zu lesen bekommen.

Wirtschaftsreferent Dieter Reiter kennen nur 8,9 Prozent der 400 befragten Münchner, Sozialreferentin Brigitte Meier gar nur 8,5 Prozent und den Namen des langjährigen SPD-Fraktionschefs, Alexander Reissl, haben angeblich nur 6 Prozent aller Münchner jemals gehört. Man fragt sich zwar bei solchen Zahlen, ob die Leute überhaupt ein Wahrnehmungsorgan haben, aber es hilft ja nichts. Tröstlich ist da für Hoffnungsträger wie Dieter Reiter nur, dass er sich nicht erschrecken muss, wenn ihn 40,9 % Prozent der Leute, die ihn kennen „unsympathisch“ finden. Das waren ja insgesamt nur 33 Leute.

Schlecht sieht es für die SPD auch als Gesamtpartei aus: Demnach liegen die Grünen wie schon bei den Umfragen im Oktober 2010 vorne: Grüne (31,7 Prozent), CSU (29,6), SPD (24,3), FDP (7,8), Freie Wähler (5,8), Linke (1).

Wer Spaß an Statistik hat, sollte sich das Zahlenwerk nicht entgehen lassen. Die „Bevölkerungsrepräsentative Mehrthemenbefragung“ erfasst so ziemlich alle denkbaren Einordnungen, Kriterien und Unterkategorien. Übrigens auch zur Zufriedenheit bei Sachthemen: Da steht München übrigens insgesamt mit ganz guten Werten da. Wohnungsbau (= 47,8 % zufrieden / 52,2 % unzufrieden) Umweltpolitik (= 66,4 % zufrieden / 33,6 % unzufrieden)? Die ganze Studie können Sie hier als PDF downloaden.

Die Stadträte lassen sich von ihrer Unbekanntheit nicht entmutigen und haben ein neue Öko-Initiative angeregt: Diesmal wildert die SPD in den Gärten der neuen Grünbewegung und will Urban-Gardening-Projekte fördern.

Ein Interview mit Axel Doering, Bund Naturschutz, auf klimaretter.info zur Frage der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2022 möchten wir auch noch empfehlen. Olympia: „Wenn sie nur etwas vernünftig sind“.

Und was uns letzte Woche noch ins Netz gegangen ist: Der Youtube-Kanal der Radlhauptstadt bietet kurzweilige Unterhaltung mit Petra Perle und anderen Großstadtradlern.

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