Die Jury: „Eine neue städtebauliche Qualität: selbstbewusst und sensibel“

Henning Larsen wird die neue Siemens-Konzernzentrale errichten

Ein fast einstimmiges Ergebnis erbrachte der Wettbewerb zur neuen Siemens-Konzernzentrale zwischen dem Wittelsbacherplatz und dem Oskar-von-Miller-Ring im Münchner Zentrum: Das dänische Büro Henning Larsen Architects wird den für ca. 1200 Personen ausgelegten Neubaukomplex bis Ende 2015 errichten. Für den Siemens-Vorstandvorsitzenden Peter Löscher wird er ein „Leuchtturmprojekt des 21. Jahrhunderts. Oberbürgermeister Christian Ude, ebenfalls Jurymitglied, findet alle wichtigen Erwartungen auch der Stadt voll erfüllt: Das Gesicht des historischen Wittelsbacherplatzes werde bewahrt, der Oskar-von-Miller-Ring, jetzt nur eine Verkehrsschneise, deutlich belebt und das Areal zwischen Altstadt und Pinakotheken auf vielfältige Weise durchlässiger und mit green technology auch zukunftsfähiger.

„Wir schaffen ein zukunftsweisendes Symbol für Nachhaltigkeit, das Maßstäbe in moderner, urbaner Architektur und innovativer, effizienter Gebäudetechnologie setzt. Davon werden unsere Mitarbeiter und die Bürger Münchens profitieren“, sagte Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. „Das klare Bekenntnis von Siemens zu München stärkt unsere Stadt als Zukunftsstandort. Mit dem neu gestalteten Areal entsteht ein Vorzeigebeispiel nachhaltiger und verantwortungsvoller Stadtentwick-lung“, urteilte Oberbürgermeister Christian Ude. Der Jury gehörten außer Löscher und Ude auch die Siemens-Vorstände Brigitte Ederer und Joe Kaeser, Stadtbaurätin Elisabeth Merk, Vertreter der Fraktionen des Stadt-rats, des Bezirksausschusses sowie Experten für Architektur, Stadtplanung und Landschaftspflege an.

Der Siegerentwurf von Henning Larsen Architects überzeugte die Jury mit einem durchgängigen Nachhaltigkeitsansatz, der höchste internationale Standards an Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz erfüllt. Architektonisch fügt er sich in die angrenzenden Gebäudeensembles ein. Das am Wittelsbacherplatz bleibt ebenso erhalten wie die Fassade des angrenzenden Eckgebäudes zur Finkenstraße aus den 1950er Jahren. Das Neubaugebiet wird durch Fußgängerpassagen von Süden und begrünte Innenhöfe für die Öffentlichkeit zugänglich und verbindet so den historischen Stadtkern mit dem Museumsviertel rund um die Pinakotheken. Ein Zugang vom Odeonsplatz durch das Gelände gibt es nicht. Kulturelle Angebote, Cafés und Bistros sollen die Passanten zum Verweilen einladen. Die fünfte Fassade, das Dach, soll sorgfältig gestaltete Solartechnik des Hauses Siemens präsentieren.

Forumsmitglied Martin Fürstenberg wertete „positiv, dass sich der Entwurf in die Stadtstruktur einpasst und über mehrere Höfe öffentlich nutzbare Durchgänge schafft. Fünf Zugänge durch den Block sind mehr als erwartet.“ Die Platzgestaltung zum Oskar-von-Miller-Ring werde dem Standort auf der Westseite ein eigenes neues Gesicht geben. Enttäuschend sei für das Forum, dass die städtebaulich unbefriedigende Situation am Übergang über den Ring zum Museumsbereich mit diesem Entwurf keinesfalls gelöst ist. Merk hatte dazu gesagt: „Dieses Problem konnte uns Siemens leider nicht abnehmen.“

Ein Beitrag unseres Medienpartners Standpunkte.
Pressefotos des Siegerentwurfs von Siemens:

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