Das Fahrrad ist „ein Fahrzeug und keine Gehhilfe“, so der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München. Mit dieser schlichten Aussage kontert der Fahrradclub die Empfehlung der Münchner Polizei, Radwege der Fahrbahn immer vorzuziehen. Die Fahrbahn sei Raum des motorisierten Verkehrs und Radwege böten den Fahrradfahrern grundsätzlich mehr Schutz, heißt es in einer Pressemitteilung der Münchner Polizei.
Dem widerspricht man beim ADFC ganz entschieden und fügt sogleich gegenteilige Statistiken an. Das Fahhrad sei laut Straßenverkehrsordnung ein Fahrzeug und gehöre somit zuallererst auf die Fahrbahn. Denn auf den Radwegen gebe es zu oft gefährliche Hindernisse, wie zum Beispiel parkende Autos.
Die meisten Unfälle zwischen Autofahrern und Radlern ereigneten sich außerdem vor allem auf Kreuzungen und Einmündungen, die durch Falschparker und Gebüsch an Radwegen oft nur schwer überschaubar seien. Auf der Straße sei der Radler aber im Sichtbereich der anderen Verkehrsteilnehmer.
Der Vorsitzende des ADFC Münchens, Peter Kappel, sagt: „Es ist absurd, dass die Polizei Radfahrer nun zurück auf Radwege schicken will, deren Benutzungspflicht das KVR ja nicht ohne Grund aufgehoben hat!“
Das Kreisverwaltungsreferat München entfernte vor einiger Zeit die blauen Schilder an vielen Radwegen. Diese schreiben die Benutzung des Radweges vor, in allen anderen Fällen kann der Radfahrer zwischen Fahrbahn und Radweg wählen.
Der ADFC München fordert jetzt, dass die Verkehrspolizei nun zumindest stärker gegen Falschparker auf Radwegen vorgeht. Damit Radwege für Radler wirklich zur sicheren Alternative werden.
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