München macht Außenpolitik

Klimaschutz wird in der Entwicklungshilfe immer existenzieller. Auch die Stadt München versucht, Eine-Welt-Engagement mit Umweltschutz zu verbinden.

Wasserknappheit, Energiebedarf, Umweltverschmutzung oder Armut – Kommunen sind von den Problemen unserer Zeit am stärksten betroffen. Viele sehen die Städte daher als die wirksamsten Akteure im Klimaschutz. 2008 hat der Münchner Stadtrat die Millenniumsziele des UN-Gipfels unterzeichnet. Ein Jahr später wurde die Stelle für internationale Angelegenheiten eingerichtet. Renate Hechenberger koordiniert seither die globalen Partnerschaften und ist Anlaufstelle für internationale Gremien. Offenbar macht München seine Hausaufgaben nicht schlecht: Neben Mailand, Paris und Barcelona wurde man zur europäischen Botschafterstadt der Millenniumskampagne „2015 NoExcuse“ ernannt. Vor zehn Jahren hatten die UN-Staaten in einem acht Punkteprogramm unter anderem einer Halbierung extremer Armut bis 2015 beschlossen. An das Erreichen vieler Ziele glaubt keiner mehr. Trotzdem kann eine Kommune vieles tun:

1- KOPENHAGEN (Dänemark)

Convent of Mayors – Seit 2008 haben sich 1300 europäische Städte verpflichtet, mehr für den Klimaschutz zu tun, als die EU-Ziele vorsehen. Auch acht außereuropäische Mega-Städte sind dabei. Die jüngste Zusammenkunft der Bürgermeister fand in Kopenhagen statt – zeitgleich mit den Weltklimagipfel.

2- M´MUOCK (Kamerun)

Das Dorf liegt im Bergland und ist nicht an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Der gemeinnützige Verein GREEN STEP stattet das Dorf in enger Zusammenarbeit mit dem Dorfältesten und den restlichen Bewohnern mit Klein-Windanlagen aus. Zivilgesellschaftliche Initiativen, wie sie von der Stadt gefördert werden – unter anderm mit der Vernetzung auf der Seite www.muenchen.de/internationales

3- ASHANINKA (Peru)

München ist seit 1991 Mitglied im KlimaBündnis europäischer Städte mit den Völkern des amazonischen Regenwaldes. Seit 1997 pflegt München eine Projektpartnerschaft mit dem Volk der Asháninka im peruanischen Regenwald. Seither wurden Unterstützerbriefe verfasst, Geld gespendet und dem Präsidenten der Asháninka zwei Vernetzungsbesuche in München ermöglicht.

4- HARARE (Zimbabwe)

Seit 1995 besteht die turbulente Städtepartnerschaft mit der Hauptstadt Zimbabwes. Die Zusammenarbeit mit einer Diktatur erwies sich als besondere Herausforderung. Im Oktober 2009 wurde eine Kooperation der Stadtverwaltungen beschlossen, unter anderem in den Bereichen Wasserversorgung, Abfallmanagement, Energiegewinnung und Klimaschutz.

5- BATTICALOA UND KALMUNAI (Sri Lanka),

Ziel dieses 2009 abgeschlossenen Projekts war die Verbesserung der Wasserversorgung, die Errichtung einer Schule für Brunnenbauer sowie Schulungen für die örtliche Verwaltung im Bereich Umweltmanagement.

6- TIMISOARA (Rumänien)

Eine Projektpartnerschaft zwischen der Münchner Stadtentwässerung und dem Entsorgungsbetrieb der rumänischen Stadt hatte die Gründung einer Stiftung zur Folge. Sie berät die Mitarbeiter der Kommunalverwaltung in Wasser- und Abwasserfragen.



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