Naturland Bauern sind Klimaschützer

Ein Forschungsprojekt von Naturland, Hofpfisterei, Meyermühle und der TU München belegt das Potential des Öko-Landbaus für den Klimaschutz.

Bessere Stickstoffverwertung, weniger Energieeinsatz und geringere Kohlendioxid-Emissionen auf Naturland Höfen im Vergleich zu konventionellen Betrieben – das sind zusammengefasst die Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojektes von der TU München mit der Hofpfisterei, der Meyermühle und Naturland.

Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen und seine Mitarbeiter untersuchten ökologische Faktoren, die für die Bewertung eines nachhaltigen Betriebsmanagements auf landwirtschaftlichen Betrieben geeignet sind. Die beteiligten Naturland Höfe liegen in den Räumen Schweinfurt, Landshut und Landsberg in Bayern. Alle Höfe liefern ihr Getreide an die Meyermühle, die das Öko-Mehl für die Hofpfisterei herstellt. „Die Ergebnisse sprechen mit Blick auf nachhaltige Produktionsformen in der Landwirtschaft eindeutig für den Öko-Landbau“, fasst Prof. Hülsbergen das Projekt zusammen.

Für die Untersuchung des Kohlendioxid-Ausstoßes wurden alle auf dem Betrieb relevanten Treibhausgas-Emissionen wie zum Beispiel Lachgas in Kohlendioxid (CO2)-Äquivalente umgerechnet. Das Ergebnis der Untersuchungen: Naturland Höfe speichern pro Hektar mehr CO2 im Humus und stoßen weniger CO2 in die Luft aus als konventionelle Betriebe. Quasi ein doppelter Gewinn für den Klimaschutz. Bezieht man die geringeren Erträge auf Öko-Höfen mit ein und berechnet die CO2-Emissionen pro Produkteinheit (Gigajoule, GJ), so treten laut Naturland die Naturland Gemischtbetriebe klar in den Vordergrund. Sie emittieren im Schnitt 16 Kilogramm CO2 pro GJ gegenüber 28 Kilogramm CO2 pro GJ bei den konventionellen Betrieben.

Stickstoff (N) ist einerseits ein zentrales Element für die Fruchtbarkeit von Böden, andererseits bei Überdosierung ein Hauptfaktor für die zunehmende Gewässerbelastung in Form von Nitrat und Auslöser für den Artenschwund auf landwirtschaftlichen Flächen. Das Forschungsprojekt belegt, dass Naturland Höfe mit den verfügbaren Stickstoffmengen effizienter umgehen. Der N-Saldo, das heißt der nicht verwertete Stickstoff ist geringer. Bei Öko-Betrieben tritt ein N-Saldo von 15 Kilogramm pro Hektar auf, bei konventionellen Betrieben von 73 Kilogramm pro Hektar. Jede Ökofläche ist damit ein Gewinn für den Wasser- und Klimaschutz und für die Artenvielfalt. Es fällt weniger Nitrat im Grundwasser an, es wird weniger Lachgas emittiert und die Artenvielfalt wird gefördert.

Durch den Verzicht auf energieaufwändige Stickstoffdünger sowie auf chemisch-synthetisch hergestellte Spritzmittel sind Naturland Höfe laut der Untersuchung also energieeffizienter. Sie brauchen pro Hektar, aber auch pro produzierter Getreideeinheit, weniger Energie.

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

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