Platznot in der Essbaren Stadt

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In diesem Frühjahr erlebte die „Essbare Stadt“ in Untergiesing einen Ansturm wie nie zuvor. Der Trend zum Stadtgärtnern wächst immer weiter. Deshalb soll die Stadt München mehr Fläche bereitstellen, außerdem wünschen sich die Organisatoren des Gartenprojekts ein ausgebautes Bildungsangebot.

Mehr als doppelt so viele Nachfragen wie Parzellen:
300 Quadratmeter nahe der Isar sind lange nicht genug, um das Gärtner-Bedürfnis der Münchner zu stillen. Das zeigt das Projekt „Essbare Stadt“ von Green City e.V.: Dabei werden kleine Parzellen in der Innenstadt an Hobbygärtnerinnen und –gärtner vergeben, die darauf Nutzpflanzen anbauen können. Die Gartenanlage soll zur Selbstversorgung der Stadt München beitragen und den Bürgern neue Wege der Nahrungsmittelerzeugung in Gegenden mit hoher Bevölkerungsdichte aufzeigen.
Mit den eigenen Händen Setzlinge zu pflanzen, in der Erde zu graben und Gemüse zu ernten übt auch in der Großstadt einen ungebrochenen Reiz aus. Bereits lange vor Beginn der Gartensaison waren alle 100 Parzellen in der „Essbaren Stadt“ vergeben. Über 200 Interessierte bewarben sich um einen Platz, sodass am Ende das Los über die Vergabe der Mini-Felder entscheiden musste.

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„Die Landeshauptstadt München muss dem enormen Interesse der Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen und das Konzept der ‚Essbaren Stadt‘ auch auf andere Grünanlagen und -flächen in München übertragen“, fordert Silvia Gonzales, Leiterin der Stadtgestaltung bei Green City e.V.. Nur mit mehr Raum für die Hobbygärtner können noch mehr Menschen das biologische Anbauen von Nutzpflanzen mitten in der Stadt lernen und die Selbstversorgung Münchens unterstützen. Die Nachfrage ist da, nun ist es an der Stadt, weitere Grünflächen für das Projekt „Essbare Stadt“ bereitzustellen.
Green City e.V. hat derweil große Pläne: Neben der erhofften Erweiterung der Gartenfläche wollen die Organisatoren vermehrt Weiterbildungsveranstaltungen anbieten. In verschiedenen Workshops sollen Themen für ökologische Hobbygärtner abgedeckt werden, wie umweltfreundliches Düngen oder die Gewinnung von biologischem Samengut.

Für die Workshops sucht der Verein nach Sponsoren.
Wer sich nicht zum Förderer, aber doch zum Gärtner berufen fühlt, kann sich immer noch für eine Parzelle anmelden. Denn vielleicht – ganz vielleicht! – werden im Lauf des Jahres Plätze frei.

Bilder: Green City e.V.

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