Zwei Männer packen ihre dreckigen Klamotten in die Waschmaschine, schalten den Schleudergang ein und München guckt ihnen dabei zu. Das Künstlerduo GÆG will am Freitag ihre Expeditionskleidung in der lothringer13_halle mit dem Strom reinigen, das es mit selbstkonstruierten Windrädern auf dem größten Gletscher Europas erzeugte. Zu der discharge-Performance des Kunstprojektes powerwalk – going for a change gehören außerdem Foto- und Filmarbeiten aus dem Material der beschwerlichen Expedition.

Mit Minusgraden, ganz viel Eis und Gegenwind hatten Thomas Huber und Wolfgang Aichner als menschliche Energiestationen auf dem isländischen Vatnajoekull im September zu kämpfen. Nachdem das Duo mit dem Flugzeug nach Island jettete, verheizte es mit dem Geländewagen auf dem Weg zum Basislager Sprit im Naturschutzgebiet, nur um unter hohem Energieaufwand Strom für zwei Waschmaschinen in Akkus zu speichern. Klingt so absurd wie es sein soll. GÆG schafft mit ihrer Aktion eine Metapher für den Wettlauf der Industrieländer um natürliche Ressourcen und Energien. Wo könnte es den Künstlern besser gelingen ein Bild von den Herausforderungen der Energieversorgung zu zeichnen – ironisch, politisch und ein bisschen wahnsinnig – als auf der weiten, weißen Fläche des Eises?

Was?: discharge des Kunstprojekts „powerwalk – going for a charge“

Wann?: Freitag, 8. November 2013, 20 Uhr

Wo?: lothringer13_halle, Lothringer Str. 13

Foto: Michael Pröttel

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