Speakers Corner am Stachus-Rondell

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„Angriff auf unsere Zukunft“ – mit Sätzen wie diesen haben gestern Münchner Klimaschützer ihrem Ärger über den Atombeschluss der Bundesregierung am offenen Mikrofon Luft gemacht. In der Abendsonne vor dem Stachus-Brunnen versammelten sich laut Veranstalter Green City e.V. rund 200 Menschen, um vor den Auswirkungen der Laufzeitverlängerungen zu warnen. DSC05354

In der Nacht zum Montag hatte sich die Bundesregierung auf einen Kompromiss geeinigt, der längere Laufzeiten vorsieht. Auch ältere Kraftwerke sollen demnach noch bis zu acht Jahre Strom liefern. München ist durch die Nähe zu Isar 1, dem ältesten AKW der Republik, besonders betroffen. Zugleich wird der Ausbau regenerativer Energien nach Meinung der Kritiker gefährdet.

Entsprechend groß war der Andrang am Stachus. Obwohl der Protest nur wenigen Stunden vorher über die sozialen Netzwerke verbreitet worden war, versammelten sich rund 200 Teilnehmer am Stachus.

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Martin Glöckner (Foto), Geschäftsführer von Greencity e.V. und Organisator der Spontandemo, zeigt sich „sehr zufrieden mit dem Ergebnis einer spontan einberufenen Veranstaltung“. Es habe Solidaritätsbekundungen durch Firmen, Münchner Umweltverbände und Parteien im Stile einer Speakers Corner gegeben. Beeindruckt habe ihn die Aussage eines asiatischen Mannes am offenen Mikrofon.

Der Mann habe erklärt, er sei hier in Deutschland, um „renewable energy technology“ zu studieren. Nachdenklich habe ihn der Satz gemacht, „nur die deutschen Ingenieure können den Ausstieg aus der Kernenergie schaffen“.

Eine besondere Sicht auf die große Verantwortung der Industriestaaten.

Fotos: Green City e.V.

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