Stadtverbesserer: Charlotte und Laure von The Food Assembly

Das Konzept ist so simpel wie genial: In der Stadt sind wir oft auf der Suche nach Produkten, die direkt vom Bauernhof kommen. Der Bauer wiederum möchte seine Ernte so nah wie möglich an den Mann und die Frau bringen. Eine Lösung dafür bietet die Food Assembly. Dass das Konzept funktioniert, hat das Team in Frankreich gezeigt. Nun soll das Projekt auch in Deutschland Fuß fassen. Nach Berlin ist München wohl die dritte deutsche Stadt, in der es losgehen soll. In Moosach wurde nun der erste Gastgeber gefunden.

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Charlotte (links) ist die erste Organisatorin in München – Sie ist eine von vielen, die Laure (rechts) und ihr Team bereits in Deutschland von dem Konzept begeistern konnten.

 

5 MAL Food Assembly

1. Worum geht es bei euerm Projekt?

Das Projekt Food Assembly ist ein Netzwerk von kleinen lokalen Gemeinschaften, die wir „Assemblies“ nennen und die Erzeuger und Verbraucher zusammenführen. Ziel ist es, dass kleine bäuerliche Erzeuger ihre Produkte mit vermindertem Risiko und direkt vermarkten können. Gleichzeitig soll dem Verbraucher einen einfachen Zugang auf gute, nachhaltig angebaute bzw. hergestellte regionale Produkte ermöglicht werden.

Jede Assembly findet regelmäßig am selben Ort in einem Zeitfenster von zwei Stunden statt. Die Erzeuger kommen in die Stadt und bringen die online von den Verbrauchern bestellten und bezahlten Produkte (Milchprodukte, Gemüse, Brot, Fleisch…) mit. Die Assembly wird von einer Person bzw. einer Gruppe organisiert, aufgebaut und betreut. Der sogenannte Gastgeber ist die Verbindung zwischen den regionalen Erzeugern und Verbrauchern.

2. Warum tut ihr das?

Wir wollen auf der einen Seite den Verbrauchern einen einfachen Zugang zu leckeren, nachhaltig angebauten und regionalen Produkten ermöglichen und auf der anderen Seite kleinen bäuerlichen Erzeugern eine Möglichkeit geben ihre Produkte direkt, risikoarm und zu fairen Preisen zu vermarkten. Der Verbraucher kann so Landwirte und Erzeuger aus seiner Region direkt unterstützen.

Gleichzeitig soll die Assembly ein Ort der Begegnung und des Austauch seins. In der Assembly treffen die Verbraucher ihre Landwirte und Erzeuger aus der Region, die persönlich vor Ort sind, wenn die ihre Bestellung abholen.

3. Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?

Angefangen hat das Konzept in Frankreich. Seit letzten Jahr gibt es Food Assembly auch in Deutschland. Die ersten Assemblies gab es in Deutschland in Berlin, wo es mittlerweile fünf Assemblies gibt. Zudem gibt es zwei in Köln und zurzeit befindet sich eine (bald zwei weitere) in München im Aufbau, und weitere sind in Hamburg, Köln, Chemnitz, Eberswalde und Brandenburg geplant.

Die Umsetztung in München steht zwar noch am Anfang, ist aber im vollen Gange und wir sind alle sehr gespannt auf den Tag der ersten stattfindenden Assembly – hoffentlich bald.

4. Woran könnte es jetzt noch scheitern?

Wir sind gerade auf der Suche nach einem geeigneten Ort und möglichen Erzeugern.

5. Wie kann man mitmachen?

Ob Gastgeber, Erzeuger oder Verbraucher, man meldet sich online an und kann so Teil einer Assembly in seiner Stadt bzw. Nachbarschaft werden oder selber eine aufmachen.

https://thefoodassembly.com/de/join

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5 MAL MÜNCHEN

1. München in drei Worten.

Aufregendstes Dorf Deutschlands.

2. Wo ist in München für Dich die Welt immer in Ordnung?

In unserer WG Küche, weil wir dort zusammen Zeit verbringen, Kochen und Essen, was glücklich macht.

3. Wochenends: Dein Ausflugstipp im Münchner Umland?

Da ich erst seit kurzem in München bin, habe ich noch nicht viel vom Münchner Umland gesehen. Der Ammersee und das Kloster Andechs, wäre ein Vorschlag, aber da gibts für mich noch sehr sehr viel zu entdecken.

4. Wochentags: Deine drei wichtigsten Nahversorger?

Bis die Food Assembly startet bin ich bei der Ökokiste vom Amperhof mit dabei, ansonsten kaufe ich im Vollcorner oder bei Alnatura ein.

5. Kultur-Tipp: Was sollte man sich in München zurzeit anschauen?

Die Fotoausstellung „Luxus der Einfachheit. Lebensformen jenseits der Norm“ im Stadtmuseum und wer Lust auf Theater hat: Die „Dreigroschenoper“ im Münchner Volkstheater.

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5 MAL DU – Charlotte

1. Was darf in deinem Kühlschrank nicht fehlen?

Senf

2. Welches Buch sollte jeder lesen?

Thomas Glavinic Das größere Wunder

3. Welchen Internetlink empfiehlst du?

www.OuiShare.net

4. Der beste Song zum Weltverbessern?

Latinoamérica von Calle 13

5. Beichte: Welcher Klimasünde verfällst du?

Auch wenn ich mir große Mühe gebe nicht zu fliegen, und somit im letzten Jahr viele viele Stunden im Bus, bei Mitfahrgelegenheiten und im Zug verbracht habe, bin ich dann doch einmal nach Griechenland geflogen. Drei Stunden gegen drei Tage (one way) Anreise ist einfach sehr sehr verlockend, wenn man nicht viel Zeit hat.

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