1978: Münchner Taxler sponsern Nachtschicht

Die Chronik der Proteste (wir berichteten) entpuppt sich als wahrer Fundus skurriler und witziger Anekdoten. Wir haben uns die Mühe gemacht und ein wenig die Analen der Münchner Anti-Atom-Bewegung durchforstet. Besonders lesenswert finden wir einen Spendenaufruf an die Taxifahrer in der „Stadtzeitung für München“ aus dem Jahr 1978:

„TAXIFAHRER MITMACHEN! TAXI-NACHT – 2/6 – 3/6 – Widerstand braucht Geld. Auch der Kampf gegen Atomkraftwerke. Deshalb stellen wir unseren Lohn aus der Nachtschicht vom Freitag 2/6 auf Samstag 3/6 der AKW-Bewegung zur Verfügung. Vorerst geht die Kohle an die MAG (Münchner Atomkraftgegner). Wer sein Geld an eine andere AKW-Gruppe geben will der soll das halt tun. Zum Ablauf: Treffen werden wir uns um drei Uhr früh (Sa 3/6) im Weißbierkeller. Ein Schild mit ‚AKW’ wird auf dem Tisch sein. Wir legen die Kohle zusammen. Von dem Gesamtbetrag kann jeder fressen und saufen, wieviel er will. Der Rest geht an die MAG (oder andere Gruppe). Ein Vertreter der MAG wird auch da sein und erzählen, was die so machen, wofür die das Geld brauchen. Bis bald, und a guat’s Geschäft no!“

Ab morgen ist die Plattform übrigens für jedermann unter  http://protest-muenchen.sub-bavaria.de/ abrufbar. Wir wünschen viel Spass beim Stöbern!

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