24.4. Klimastreik: Streiken mit Ausgangsbeschränkungen

Es ist wieder ein Freitag, ein Freitag für die Zukunft. Und Fridays for Future [FFF] streikt wieder: am 24.04.2020 mit einem Großstreik. Die Aktivist*innen ziehen mit diesem Großstreik ebenfalls Bilanz, denn vor ungefähr einem Jahr begann das freitägliche Streiken.

Was die Aktivist*innen fordern

Eine einheitliche Lösung und Herangehensweise an die Klimamaßnahmen, anstatt ein andauernder Streit in der Politik. Die Politiker*innen streiten um Benennungen und Ziele, anstatt sich der Demokratie dieses Landes zu bedienen und sich an Lösungen zur Klimakatastrophe zu setzen, so die Aktivist*innen. Es wird immer wieder auf den Zeitdruck verwiesen, der bei dem nahenden Klimawandel mitspielt. Die Zeit läuft davon, und reicht nicht aus, um sich mit zu viel Bürokratie aufzuhalten.

Fridays for Future fordert, dass die Anliegen der Menschen und Organisationen ernst genommen werden; bislang behandelt Berlin die Forderungen wie private Anliegen – im Gegensatz zu dem was sie sind: globale Forderungen für die Zukunft des Planeten.

Fridays for Future fordert:

  • Eine CO2 Steuer, die den Verbrauch von fossilen Brennstoffen so unwirtschaftlich machen soll, dass sich die Unternehmen umorientieren müssen.
  • Den Kohleausstieg so früh wie möglich (jedoch bis 2030): Kohle ist ein fossiler Brennstoff, welcher in Mienen abgebaut werden muss und somit zu einer der umweltschädlichsten Brennstoffen gehört.
  • Ausbau erneuerbarer Energien, damit die Netto Null bis 2035 erreicht wird.

Was erreichte Fridays for Future bisher

Als erstes natürlich: Aufmerksamkeit. FFF hat die Frage nach Maßnahmen gegen die drohende Katastrophe und die Handlungen der Politik in das Scheinwerferlicht gerückt. Streiks, Aktionen und öffentliche Auftritte waren in den Medien präsent. Endlich wurde die Thematik „Klima“ zum täglichen Diskurs, auch weil das Schulschwänzen für Irritationen gesorgt hat. Der Beschluss des „Klimapakets“ – der allerdings im Nachhinein heftig kritisiert wurde – wird ebenfalls als ein Teilerfolg gesehen. Die Politik musste reagieren. Der Druck der durch FFF, weitere Organisationen und der Öffentlichkeit generiert wurde, hat Wirkung gezeigt.

Der nächste Großstreik am 24.04. online

Mit dem nächsten Großstreik geht es weiter. Die Aktivist*innen sind kreativ geworden und haben sich der Herausforderung gestellt mit Kontaktverbot zu streiken. Es wurde unter anderem via Social Media dazu aufgerufen, Schilder zu basteln und an Abgabeorten abzulegen. Diese werden gesammelt nach Berlin gebracht und vor dem Kanzler*innen-Amt abgelegt.

Alle sind dazu aufgerufen am 24.04 ein Schild, Fahne o.ä. gut sichtbar in die Fenster zu hängen. Ein stiller Protest, der die Forderungen laut macht. FFF setzt sich mit Kreativität und Erfindungsreichtum dafür ein, dass die Forderungen nicht vergessen werden und nicht in der jetzigen Situation einfach so zur Seite gewischt werden können.

Die Corona-Krise als Chance

FFF sieht die Krise ebenfalls als Chance. Eine Rückkehr zum „normalen“ Alltag, sei auch nach dem Ende der Ausgangssperre nicht mehr möglich: „Die Klimakrise ist eine reale Bedrohung für die menschliche Zivilisation“. Vor der jetzigen Krise hat sich die Welt ebenfalls in einer Krise befunden. FFF fordert von allen sich jetzt klar zu werden, dass die heutigen Einschränkungen unangenehm sind, aber nur dadurch die Gefahren des Covis-19-Viruses eingedämmt werden können. Genauso verhält es sich mit der Klimakrise: mit Gemeinschaftssinn, Solidarität und den richtigen, auch beschränkenden Maßnahmen kann die Menschheit die Klimakrise bewältigen.

Der Streik ist also ein wichtiger: er zeigt, dass die Klimakrise eine Gefahr birgt, die sogar den Virus in den Schatten stellt. Erst recht in Zeiten des Ausnahmezustandes ist es wichtig, sich für den Erhalt eines bewohnbaren Planten einzusetzen. Diesmal eben von zu Hause aus.

Mach mit beim Klimastreik

Bastel ein Plakat! Oder einen Banner oder ein Flagge: werde kreativ! Das Plakat kannst du an bestimmten Abgabeorten ablegen [die Maße sollten 80 x 60 cm sein] diese werden dann nach Berlin gebracht.
Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt um trotz Ausgangsbeschränkung zu demonstrieren. Zeige am 24.04 deine Solidarität und deinen Einsatz, eagl ob auf deinem Balkon, am Fenster oder viral.


Alle detaillierten Infos zu den Ablageorten und wie du mitstreiken kannst findest du hier.

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