30 Jahre gute Taten auf dem Zeitkonto

Fast jeder kennt das. Man will Spenden, hat aber kein Geld übrig. Seit dreißig Jahren bietet die Münchner Freiwilligen-Agentur Tatendrang eine Alternative. Spende Zeit, statt Geld. Über 10 000 Münchner wurden seit der Gründung als Ehrenamtliche vermittelt; zu Sportvereinen, Jugendverbänden und Pfarrgemeinden.

Tatendrang war die erste Freiwilligen-Agentur Deutschlands und wurde nach dem Vorbild englischer volunteer worker bureaus gestaltet. Inzwischen gibt es in ganz Deutschland etwa 400 weitere Freiwilligen-Agenturen. Auf dem Tollwood-Winterfestival feierte „Tatendrang“ im Weltsalon am Freitag seinen 30.Geburtstag .

Mehr als 800 Freiwillige vermittelt „Tatendrang“ im Jahr, davon sind 75 Prozent Frauen. Außerdem sind mehr als die Hälfte der Engagierten unter 40 Jahre alt. Die meisten Freiwilligen geben zwei Motivationen an. Sie wollen:

– „Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie mir“

– „gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“.

Dafür investiert ein Großteil etwa fünf Stunden in der Woche. Das Motto der Agenturgründung vor dreißig Jahren war „Spenden Sie Zeit statt Geld“. Für einige Münchner scheint es, immer noch zu gelten.

Die Stadt München verlieh im Rahmen der Feierlichkeiten die Auszeichnung „München dankt“ an Engagierte Münchner wie die Historikerin Johanna Heß, die über 300 Stunden im Jahr in verschiedenen Projekten arbeitet.

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