7 Mental Health Apps für eine bessere psychische Gesundheit

mentale Gesundheit durch Apps

Dominique und Alex vom Berg & Mental, dem ersten deutschen Mental Health Café haben hier ein paar Tipps für dich, welche Apps sie nutzen um mental gesund zu bleiben.

Dominique nutzt jeden Tag Apps, um ihre Psyche gesund zu halten:

Da dies kein Artikel über den Zusammenhang von Smartphone-Nutzung und psychischen Krankheiten werden soll, hier nur so viel: Apps allein können keine Depressionen heilen, zu viel Zeit am Bildschirm ist nicht gesund. Und ich genieße es sehr, mein Smartphone auch einfach mal zuhause liegen zu lassen. So viel dazu.

Ohne Apps wäre ich auf meinem Recovery-Weg vielleicht nicht da, wo ich heute bin. Klingt übertrieben, ist aber so. Mein Tag beginnt damit, dass ich meine Morgenroutine durchführe. Das heißt Sport – entweder Laufen mit Runkeeper oder Krafttraining mit SworkIt. Dann kommt Yoga mit YogaGlo. Und abschließend meditiere ich mit Meditation Studio. Bis auf Runkeeper nutze ich überall die Bezahlversionen. Weil das, was ich bekomme, das Geld absolut wert ist. Die letzten beiden gibt es bisher nur auf englisch.

1. Machen – 2. Dran bleiben

Wie bei allem gilt: Hauptsache machen. Ob ich mit oder ohne App meditiere ist am Ende egal, Hauptsache ich mache es, bleibe dran, höre nicht auf. Und genau hier können Apps einen mit ihren Erinnerungsfunktionen, Streaks & Co. unterstützen.

Es dauert jedoch, bis man reinkommt. Bei mir waren es ein paar Monate, bis die Morgenroutine wirklich zu stande kam. Nicht entmutigen lassen, wenn man es mal einen Tag nicht schaff. Einfach wieder ansetzen, wieder hinsetzen, wieder machen. Und auch hier gilt natürlich mit und ohne App.

Sieben mobile Apps die euch zu mehr Achtsamkeit führen

Meditations- und Achtsamkeitsapps helfen im Alltag zu entspannen und sich in Achtsamkeit und Selbstachtung zu üben. Alex von Berg & Mental berichtet über sie.

1. HEADSPACE

Headspace habe ich bereits selbst schon getestet. Hierbei handelt es sich um eine mobile App, die gerade Menschen mit wenig Meditationserfahrung einen begleiteten Start zum meditieren ermöglicht. Man kann zwischen verschieden langen Meditationsübungen auswählen – die kürzeste ist nur 3 Minuten lang. Durch eine tägliche kurze Übung kann man lernen, wie man durch das kurze Innehalten mehr Ruhe in den Alltag bringt. Es gibt Übungen die Allgemein sind, aber auch spezielle Sessions zu Stress, Schlaf und Angst.

Besonders angenehm war für mich der optionale Reminder. Jeden Morgen erinnert er mich, dass ich mir Zeit zum Meditieren nehmen wollte. Und wenn ich möchte schickt er mir auch abends eine Erinnerung, dass ich doch diese Woche die Schlafenszeit ein wenig nach vorne schieben wollte.

Die Mediationsübungen werden von einer angenehmen Stimme gesprochen. Und was ich auch echt beruhigend fand ist, dass ganz klar der Fokus darauf liegt, die Nutzer langsam an das Thema Mediation heranzuführen. Es wird keine Erwartungshaltung impliziert oder verlangt, dass man sofort total ruhig ist. Das ist nämlich unrealistisch und kann im schlimmsten Fall eine noch größere Unruhe auslösen als gar keine Meditation.

2. CALM

Calm ist ähnlich wie Headspace und so langsam kommen hier immer mehr deutsche Inhalte in die App. Zusätzlich gibt es Funktionen wie Schlafgeschichten. Außerdem gibt es zahlreiche Atemübungen, Stimmungsbilder auf die man sich bei einer Meditation (oder auch mal so im Alltag) konzentrieren kann, z.B. ein Bergsee, ein Kaminfeuer und ähnliches.

Ebenfalls ein Vorteil dieser App ist, dass man sie auch am Rechner nutzen kann, und nicht zwingend nur auf dem Smartphone.

3. BAMBU

Eine weitere tolle App zum Üben von Meditation und zu der so wichtigen Integration in den Alltag ist die BamBu-App. Neben über 350 Meditationsprogrammen, bringt die App dem Nutzer das Meditieren an sich durch verschiedene Erklärmodule näher. Und nimmt ebenfalls die Angst vor dem falschen Glauben der “perfekten Meditation”.

Zur App gibt es mittlerweile auch ein Buch – für alle, die dann doch noch etwas analoge Unterstützung haben möchten .

4. INSIGHT TIMER

Als letzte App in dieser Kategorie möchte ich euch noch den Insight Timer vorstellen. Der als genau das angefangen: ein Timer für Meditation. Inzwischen gibt es auch hier geführte Meditationen zu vielen Themen, hauptsächlich auf Englisch aber auch das deutsche Angebot wird nach und nach ausgebaut.

Die ursprüngliche Funktion des Meditations-Timers gibt es aber auch noch. Das kann dabei helfen, sich zu konzentrieren wenn man weiß, man bekommt am Ende rechtzeitig ein Zeichen, wann man „fertig“ ist. Länge, Ton (verschiedene Klangschalten) und auch, ob zwischendrin ein Ton erklingen soll – sozusagen als Reminder oder um die Aufmerksamkeit wieder zurück zu lenken – können eingestellt werden. Und: bisher ist die App komplett kostenlos.

Insgesamt sind diese Apps für alle geeignet, die Hektik aus dem Alltag bringen wollen, fokussierter sein wollen, weniger gestresst oder besser schlafen. Sie eigenen sich aber selbstverständlich auch als Begleitung einer Therapie z.B. bei Angststörungen, leichten bis mittleren Depressionen, Borderline und Burnout.

5. 7MIND

7 Mind – Ist ein weiterer Klassiker und einer der großen Platzhirsche auf dem (deutschen) Meditations-Apps-Markt. Über 1 Millionen Menschen nutzen die 7-minütigen Einheiten mittlerweile. Die Kosten für das Jahresabo werden von einigen Krankenkassen übernommen.

6. MINDSHINE

Mindshine – Eine App, die mit reiner Meditation oder Achtsamkeitsübungen nichts anfangen können, sondern es etwas praktischer brauchen. Konkrete Übungen und Verhalten in Kombination mit der Möglichkeit, morgens und abends gezielt zu reflektieren.

7. WOEBOT

Und zu guter letzt möchten wir euch unbedingt noch Woebot vorstellen. Das ist eine an der Universtität Harvard entwickelte künstliche Intelligenz, mit der man über psychische Gesundheit und das persönliche Befinden sprechen kann. Der kleine Roboter versteckt seine Lektionen geschickt in das Gespräch und antwortet wirklich überraschend flexibel. Jeden Tag fragt er nach, wie es einem so geht. Oder man meldet sich bei ihm, wenn man gerade Zeit, Lust und/oder auch einen schlechten Moment hat. Dominique hat den Chatbot mal für ein paar Wochen getestet und es macht wirklich Spaß, mit dem kleinen Kerl zu sprechen. Bisher ist Woebot leider nur auf englisch verfügbar.

Wenn du noch mehr mobile Apps für psychische Gesundheit oder auch Therapie erfahren willst, geht es hier zu einem ausführlichen Artikel.


Nachwort von Dominique

Ich persönlich sehe die Unterstützung durch Online-Plattformen, Apps & Co als sehr große Chance. Das Problem ist jedoch bisher, dass private Anbieter felxiebler sind als Krankenkassen und die Wissenschaft. Deshalb gibt es immer wieder Apps auf dem Markt, die nicht direkt von Expert*innen (mit)entwickelt wurden. Die seriösen Angebote werden jedoch nach und nach zahlreicher.

Wichtig ist, dass – egal welche App, welches technische Hilfsmittel ihr am Ende benutzt – es nicht ein weiterer Punkt ist, mit dem Ihr euch unter Druck setzt. Am Ende sind es viele Puzzleteile, die dazu beitragen, wie wir uns fühlen. Und Apps und Online-Programme können eines davon sein, dass hilft, besser mit all dem klar zu kommen, was das Leben und unsere Köpfe uns tagtäglich so vorsetzen.


Foto: Tim Mossholder on Unsplash

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